Alte Traditionen, heiße Rhythmen
Während wir uns hierzulande über weiße Weihnachten freuen dürfen, sieht das Fest zur Geburt Christi in der südlichen Erdhälfte ganz anders aus. Es hat 30 Grad plus. Wenn der Weihnachtsmann – Papa Noël – in Rio de Janeiro mit dem Hubschrauber im 75.000 Zuschauer umfassenden Maracanã-Stadion landet, schlagen die Herzen der Kinder höher. Es kann auch passieren, dass ihm die Hitze zu viel wird, wenn er in voller Montur auf der Copacabana unterwegs ist und den jungen Damen im Bikini beim Baden zusieht.
Jessie Ann de Angelo, in Mexiko geboren und seit 34 Jahren in Linz, weiß, wie in Südamerika Weihnachten gefeiert wird. Am kommenden Samstag, den 18. Dezember, wird sie um 19.30 Uhr im Linzer Brucknerhaus von ihren Erlebnissen erzählen und den Zuhörern mit ihren heißen Rhythmen Beine machen. „Christmas in the Sun“ nennt sie ihr Programm. Jedes Jahr werden in Südamerika neue, populäre Weihnachtslieder, oft mit sehr poetischen Texten, erfunden. Einige der schönsten wird die Sängerin präsentieren. Auf ihrer Musikreise macht Jessie Ann de Angelo unter anderem Station in Mexiko, wo die Häuser trotz 30 Grad im Schatten mit Schneeschaum besprüht werden, auf Martinique, wo man die Tradition des Chante Noel – der singenden Weihnachten – pflegt oder in der Dominikanischen Republik und in Puerto Rico, wo man in der Weihnachtszeit damit rechnen muss, „überfallen“ zu werden. Der „Überfall“ (Asalto) bezieht sich auf den Brauch, sich mit Musikinstrumenten zu „bewaffnen“, um Freunde oder Verwandte in ihren Häusern zu überraschen und sie zum Feiern zu „zwingen“.
Jessie Ann de Angelo ist ein Multitalent. Die Sängerin spricht 13 Sprachen, sie unterrichtet Spanisch und ist mit Heinz Haunold, dem früheren Ersten Konzertmeister des Bruckner Orchesters, verheiratet.
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