Alles in Bereitschaft im „Gehirn des Machlanddamms“

Alles in Bereitschaft im „Gehirn des Machlanddamms“
Techniker Manfred Brunner sorgt für die Instandhaltung des Damms und schlägt im Hochwasserfall Alarm.

Mit konzentriertem Blick verfolgt Manfred Brunner auf zwei Monitoren blinkende Lichter, Schaltregler und ein Satellitenbild des Machlands. „Hier laufen alle Fäden zusammen. Wenn es irgendwo am Damm eine Störung gibt, erfahre ich es zuerst", erklärt der technische Leiter der Machlanddamm GmbH, der im „Gehirn des Machlanddamms" sitzt. Von der Zentrale in Perg aus kontrolliert er die 78 Pumpwerke auf einer Länge von rund 36,4 Kilometern. Zusätzlich sind 25 Notstromaggregate ständig im Stand-By-Modus. Das größte Pumpwerk befindet sich an der Naarn in Mitterkirchen und schafft 3600 Liter pro Sekunde.

Wasserpegel

Noch ist alles ruhig, doch im Bezirk Perg ist man nach etlichen Hochwässern auf plötzliche Unwetter geeicht. „Wir reagieren sehr sensibel auf Regen", sagt Brunner halb im Scherz. 2002 hatte er in Baumgartenberg selbst den Keller voller Wasser.

Sobald der Wasserpegel der Donau in Mauthausen die üblichen vier bis fünf Meter übersteigt, herrscht Alarmbereitschaft. Bei sechs Metern sei rasches Handeln gefragt, erklärt Brunner: „Die Pumpen aktivieren sich automatisch, die Schieber der Schleusen schließen sich und eine Dammwache wird ausgeschickt, um die Lage vor Ort im Auge zu behalten." In der Zentrale werden sämtliche Einsatzkräfte und die nötigen Schritte koordiniert. Derzeit werden detaillierte Notfallpläne für alle Eventualitäten erstellt. Bei den Unwettern der vergangenen Wochen haben einige Pumpen erste Belastungstests gemeistert.

In der Zwischenzeit herrscht in Perg die Ruhe vor dem Sturm: Zwei Techniker sorgen bei Kontrollfahrten für die Instandhaltung der Anlagen. Neben Mäharbeiten und der Pflege der aufgeschütteten Dämme müssen die Pumpen regelmäßig gereinigt werden und Probeläufe absolvieren. Schätzungen zufolge wird die Wartung der umfangreichen und hochtechnisierten Anlagen jährlich 2,5 Millionen Euro kosten. Auch die Gemeinden sollen sich für den Fall der Fälle bereithalten, sagt Brunner, denn: „Es kann jederzeit losgehen.“

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