SPÖ-Agentur "Super am See" setzt auf Sympathie

Die neunmonatige Carla Scheinecker (mit Eltern) lächelt von den SPÖ-Plakaten ebenso wie Inge Blumberger (M.). Re: Carl Christian Richter.
Reinhold Entholzer startet nun seine Mai-Tournee, die ihn in alle Bezirke führt.

Die Landes-SPÖ setzt im Wahlkampf auf die Berliner Werbeagentur "Super am See", die zuletzt die deutsche SPD betreut hat. Sie ist in Österreich durch den 46-jährigen Carl Christian Richter vertreten, der aus Bielefeld stammt, in Salzburg studiert hat und seit 20 Jahren in Gmunden lebt. Er ist mit einer Oberösterreicherin verheiratet. "Weil wir so ineinander verliebt waren, haben wir nach sechs Wochen geheiratet." Der deutsche Agenturinhaber Karsten Göbel ist Richters Schulfreund.

Als primäres Ziel sieht Richter die Steigerung des Bekanntheitsgrads von SPÖ-Spitzenkandidat Reinhold Entholzer. Der Vorsprung des Landeshauptmanns solle ausgeglichen werden. "Das gelingt am besten über Entholzers persönlichen Stärken. Das ist sein direkter Umgang mit Menschen. Er interessiert sich für ihre Probleme. Dazu gehört auch, dass er ihnen tatsächlich zuhört." Entholzers mangelnde Bekanntheit resultiere daraus, dass er noch nicht lange in der Regierung sei.

Entholzer startet nun seine Maitournee, die ihn in alle Bezirke führt. "Hier kann er mit seiner Persönlichkeit ganz stark punkten."

Die Hauptzielgruppe der Roten sind die Kernwählerschichten: Arbeitnehmer, Frauen, Familien, Pensionisten und alle Menschen, die nicht so stark am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben, wie das viele andere können.Fragen der Gerechtigkeit sind die inhaltliche Klammer des sozialdemokratischen Wahlkampfs. "Umfragen zeigen, dass die Menschen eine abnehmende Gerechtigkeit spüren. Die SPÖ will hier gegensteuern." Entholzer soll hier als Stellvertreter der Menschen und weniger als Landeshauptmannstellvertreter und Landesvater präsentiert werden. "Er ist für und mit den Menschen, aber nicht über ihnen."

Mit Mai ist nun die erste Intensivphase des SPÖ-Wahlkampfes gestartet, sie wird bis Mitte Juni dauern. Sie wird unterbrochen durch die Ferien- und Urlaubszeit. Ende August startet die vierwöchige Intensivphase, die mit der Wahl am 27. September endet. "Mitte August wird es richtig spannend, wenn die Leute aus dem Urlaub zurückkommen."

Die neuen Plakatflächen sollen die SPÖ-Politik deutlich machen. "Richter: "Sie zeigen Menschen, die ÖVP zeigt Wirtschaftsgüter." Die SPÖ setze auf den Plakaten auf Oberösterreicher, während die ÖVP das Bild einer tätowierten Frau aus New York nutze. Richter: "Ich kenne es, weil wir es auch einmal vor Jahren verwendet haben."

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