„Ätsch-Bätsch-Effekt“ in Baku

„Ätsch-Bätsch-Effekt“ in Baku
Mit dem Aufruf zum „Popowackeln“ wollen die Freistädter Rapper zum Song Contest und hoffen auf mutige Landsleute.

Zum Meditieren ist unsere Musik eher nix“, gestehen die Trackshittaz gerne ein. Das war den zahlreichen Fans, die ihre Musikidole am Samstag im Media Markt in Vöcklabruck mit lautem Gebrüll und Gekreische empfingen, gerade recht. Schulter an Schulter standen sogenannte „Proleten“, die dem Mühlviertler Rapperduo stylingtechnisch nacheifern, mit Kindern und Pensionisten, die man auch bei Konzerten schon erspäht haben will.


Anlass war die Veröffentlichung des neuen Albums „Zruck zu de Ruabm“, mit dem Lukas Plöchl und Manuel Hoffelner alias G-Neila und Manix zeigen, wo ihre Wurzeln liegen. „Wir hatten so das Gefühl, dass wir noch immer nicht richtig wahrgenommen werden“, sagt Plöchl. Was sie dann sind? „Wir sind vor allem einmal gut drauf. Und wir machen gute Musik, die natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist“, wühlt sich der Vollblutmusiker aus der Spaßecke, in die er nur allzu gerne geschoben wird.

Traktorgangsta

„Ätsch-Bätsch-Effekt“ in Baku

Den „österreichischen Schmäh“, der in der heimischen Musiklandschaft gefehlt habe, zelebrieren die Freistädter mit beinhartem „Traktorgangsta-Partyrap“, wie sie ihr Genre nennen.„Es geht darum, einmal das Hirn auszuschalten und sich gehen zu lassen. Zum Beispiel durch massiven Popo-Einsatz“, erklären die beiden. Die aktuelle Single „Woki mit deim Popo“ soll daher erst die Österreicher beim Vorentscheid und dann alle anderen beim Eurovision Song Contest in Baku dazu animieren. Die Trackshittaz versuchten schon im Vorjahr ihr Glück und verloren gegen die stimmgewaltige, aber brave Nadine Beiler, die in Düsseldorf auf die hinteren Plätze verwiesen wurde.


Nadine war die Nummer sicher. Ich glaube, diese Taktik steckt in der österreichischen Mentalität“, meint Plöchl und hofft, das die Alpenrepublik wenigstens heuer den Mut hat, einen gewagten Act wie die Trackshittaz nach Aserbaidschan zu schicken. Auch ohne Ticket für Baku will Plöchl weiter Musik machen: „Ich genieße diesen Ätsch-Bätsch-Effekt. Es ist etwas, mit dem man nicht gerechnet hat. Alles andere wäre ja fad.“

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