Weiters sind landesweit 16 Facharztpraxen mit Kassenverträgen unbesetzt. Es werden sechs Gynäkologen, sieben Kinderärzte, zwei Hautärzte und ein Psychologe gesucht. Dazu werden 20 neue Stellen von der Gesundheitskasse geschaffen. Macht insgesamt 71 offene Stellen.
1000 Vertragsärzte
Michael Pecherstorfer, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in Oberösterreich, spricht von einer 95-prozentigen Flächenabdeckung. In Oberösterreich gibt es rund 1.000 Vertragsärzte. Vom 1.1. bis 31.3. sind 136 neue Ärzte unter Vertrag genommen worden.
Primärversorgungszentrum in Wels?
In Wels zeichnet sich die Errichtung eines Primärversorgungszentrums (PVE) ab. Um die Spitalsambulanzen zu entlasten, investiert die ÖGK bis Ende 2025 rund 76 Millionen Euro für zusätzliche 20 Kassenverträge. Damit soll der Versorgungsschlüssel in den Bereichen Augenheilkunde, Innere Medizin, Dermatologie und HNO-Krankheiten verbessert werden.
76 Millionen für zusätzliche 20 Arztstellen
Die 76 Millionen stammen aus der Rücklage von 316 Millionen Euro, die mit Anfang 2020 bei der Zusammenlegung der früheren Gebietskrankenkassen zur Gesundheitskasse geblieben sind. 45 Millionen sind bereits verbraucht worden.
Ursula Krepp, Mitglied des ÖGK-Verwaltungsrates, beziffert die derzeitige Summe an noch vorhandenen Rücklagen auf „sicher 150 bis 180 Millionen Euro“. Da das Geld von den hiesigen Versicherten stammt, soll es zur besseren ärztlichen Versorgung im Land investiert werden.
380.000 Euro pro Vertragsarzt
Was die Ursache für die starke Zunahme an Wahlärzten und das schwache Interesse an Hausarztverträgen? Krepp: „Vielleicht die Neigung, einem gewissen Bürokratismus auszuweichen. Im Durchschnitt rechnen die Vertragsärzte 380.000 Euro mit der ÖGK ab. Ich weiß nicht, ob man da sagen kann, das ist ganz schlecht und armutsbedrohend für 21 Stunden Öffnungszeit.“
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