Da bei Minel die Sekundenangabe bei der Geburt fehlte, war erst unklar, wer das Rennen um das Neujahrsbaby gewinnt - rasch war klar, dass Minel um weniger als eine Minute früher dran war.
Als die Nachricht vom oberösterreichischen Neujahrsbaby die Runde machte, waren rasch viele Glückwünsche unterwegs. Aber auch die Hassposter waren rasch zur Stelle.
Wenige Stunden nach der Geburt sah sich die Familie mit Migrationshintergrund bereits mit Hasspostings im Netz konfrontiert. Vor allem Anfeindungen aufgrund des Kopftuchs der Mutter dominierten die Kommentarspalten in den sozialen Medien.
FPÖ-Vize: "Sollten uns über Neujahrsbaby freuen"
In Minels Heimatstadt Wels, eine Stadt mit einem großen Anteil an Migranten, wurde erst kürzlich eine „Hausordnung“ für den Umgang miteinander beschlossen. Anfeindungen eines Babys passen da nicht dazu, bekräftigt FPÖ-Vizebürgermeister Gerhard Kroiß: „Hasskommentare haben bei uns keinen Platz. Wir sollten uns über das Neujahrsbaby freuen.“
Es ist nicht das erste Mal, dass ein Neujahrsbaby mit Migrationshintergrund Zielscheibe rechter Hasskommentatoren wurde. 2018 setzte Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner den damaligen Anfeindungen einen „flowerrain“ entgegen, aus den vielen Glückwünschen wurde ein Büchlein, das das Neujahrsbaby einen liebevollen Start ins Leben ermöglichte.
Hasspostings sind übrigens kein Kavaliersdelikt: Eine Frau wurde damals wegen eines Hasspostings sogar zu neun Monaten teilbedingter Haft verurteilt.
Kommentare