7500 Euro für Schmerzen nach Wildschwein-Attacke
Vor drei Jahren ist Josef Streicher, Pächter des Wildparks Enghagen in Roßleithen, von einem rabiaten Wildschwein fast tot gebissen worden. Am Mittwoch bekam er vom Oberlandesgericht München 7500 Euro Schmerzengeld und 75 Prozent seines Verdienstentfalls zugesprochen. Obwohl der Verkäufer des Tieres nun zahlen muss, trägt Streicher eine 25-prozentige Mitschuld, weil er es nicht betäubt hatte.
Im September 2009 wollte er das Wildschwein im „Bayern-Park" im niederbayrischen Reisbach kaufen. Als es beim Verladen ausriss, machte sich der gelernte Tierpfleger nur mit Spanngurten auf die Suche nach dem 150-Kilo-Tier – und wurde selbst zum Gejagten. Der Keiler sprang plötzlich aus dem Gebüsch und zerfleischte Streichers Arme, Brust und Hinterteil bis auf die Knochen.
„Im Schock hatte ich überhaupt keine Schmerzen. Ich hab nur gespürt, wie mein Herz langsamer wurde und dachte, jetzt ist es aus mit mir", schildert der 42-Jährige. Seinen linken Arm und die Hand könne er trotz intensiver Reha wohl nie wieder richtig bewegen. Die Attacke hinterließ auch tiefe psychische Narben: „Bis heute mache ich einen Bogen um Wildschweine. An manchen Tagen halte ich nicht einmal die Grunzgeräusche aus."Mit der Höhe des Schmerzengeldes sei er nicht zufrieden. Er habe ursprünglich 90.000 Euro geltend gemacht. In erster Instanz wurde seine Forderung komplett abgewiesen.
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