75. illegales Bordell in Linz ausgehoben

Glaubt man Siri sieht es so in einer eSport Bar aus
Alleine im laufenden Jahr deckte der Erhebungsdienst des Magistrats 15 bis 20 Fälle in der Stadt auf.

In Linz haben die Behörden mit ihren Ermittlungen gegen illegale Bordelle offenbar weiterhin alle Hände voll zu tun. Seit Inkrafttreten des Landes-Sexualdienstleistungsgesetzes im September 2012 nimmt die Zahl der aufgedeckten Etablissements beständig zu. Der Magistrat vermeldete am Dienstag das 75. illegale Bordell, das seither vom Erhebungsdienst der Stadt geschlossen worden ist. Zwei Prostituierte sollen demnach ohne Gesundheitsbuch widerrechtlich ihre Dienste in einem Hotelzimmer angeboten haben.

Von einem "halbrunden Bordell-Jubiläum" spricht Detlef Wimmer (FPÖ), Vizebürgermeister und Sicherheitsreferent der Stadt. Wo sich das betroffene Hotel befindet, wollte Wimmer unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht bekannt geben. "Es gibt in der Stadt ein paar Hotels, von denen bekannt ist, dass dort etwas los ist", sagt Wimmer. Etwa 15 bis 20 Fälle habe es im laufenden Kalenderjahr gegeben.

Der Erhebungsdienst beobachte entsprechende Annoncen auf einschlägigen Seiten. Die Besitzer der betroffenen Hotels würden zumeist nichts davon wissen. Auch Bars, Massagesalons oder Privatwohnungen seien immer wieder Schauplatz illegaler Prostitution.

75. illegales Bordell in Linz ausgehoben
02.02.2015, Altes Rathaus Linz, AUT, Pressekonferenz Stadt Linz, Vizebürgermeister Detlef Wimmer, FPÖ, Linz, OÖ
Laut dem Vizebürgermeister sei es schwierig, diese Geschäfte nachzuweisen. "Eine einfache Anzeige reicht nicht", sagt Wimmer. Das eigens geschulte Personal müsse gegen das illegale Gewerbe stichhaltige Beweise liefern. Die Nachforschungen dauern daher oftmals wochenlang.

Muster lassen sich aus den bisher aufgedeckten 75 Fällen keine ableiten, meint Wimmer. "Das reicht von der einzelnen freischaffenden Prostituierten bis zu Betrieben, die etwa als Tanzbar getarnt sind und wo es entsprechende Hinterräume für illegale Dienstleistungen gibt."

Billigkonkurrenz

Er will die Jagd auf die illegale Prostitution mit den neun Mitarbeitern des Erhebungsdienstes fortführen. Wimmer meint, das Vorgehen gegen die illegalen Bordelle würde auch den legal betriebenen Freudenhäusern nutzen. "Es soll auch für jene, die sich an die Vorgaben halten, ein Schutz gegen diese Billigkonkurrenz sein."

Mit der Verschärfung des Landesgesetzes haben die Gemeinden mehr Handhabe gegen illegal betriebene Bordelle. In Linz exekutiert der Erhebungsdienst gemeinsam mit der Polizei das Gesetz. Im Umkreis von 150 Metern um Kindergärten und Schulen, Spiel- und Sportplätzen oder Krankenanstalten sind Bordelle seither generell untersagt – außer es gibt keinen Verbindungsweg und das Etablissement befindet sich außer Sichtweite. Derzeit sind 18 Bordell-Betriebe vom Magistrat genehmigt.

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