6,2 Prozent für Impfskeptiker: Viertel der Ungeimpften stimmte für MFG
Die Homepage, die war mit der Vielzahl an Klicks am Wahlabend schwer überfordert: Stundenlang war die Internetseite der MFG nicht erreichbar.
Unübersehbar glücklich und stolz präsentierten sich dagegen Joachim Aigner, Spitzenkandidat der MFG, und sein Wahlkampfleiter Gerhard Pöttler, nach den ersten Hochrechnungen im Linzer Ursulinenhof.
Mit mehr als 6 Prozent hatte selbst innerhalb der jungen Partei niemand gerechnet. Freilich, die unlängst gegründete Plattform galt zuletzt als Geheimkandidat für den Einzug in den Landtag. Das liegt in ihrem (Kern-)Thema: MFG steht für „Menschen – Freiheit – Grundrechte“, ihren Wahlkampf bestritt die Partei vor allem mit dem Coronavirus. Genauer gesagt: Mit dem Kampf gegen eine Impfpflicht und eine Benachteiligung von Ungeimpften.
„Nein bleibt nein“, war im Wahlkampf auf einem der bekanntesten MFG-Plakate zu lesen. Daneben war eine Spritze abgebildet. Die Partei startete auch einen Aufruf an die Braunauer Bürger. Jene, „die von der Abriegelung im Bezirk Braunau in ihren Grundrechten direkt verletzt sind“, könnten sich bei MFG melden. Landläufig gilt MFG als Impfgegner-Partei.
Niedrige Impfquote
Ein Image, mit dem man bei MFG unzufrieden ist: „Wir sind keine Anti-Corona-Partei, und wir sind auch keine Impfgegner. Wir sind Impfzwang-Gegner“, so der 45-jährige Spitzenkandidat Aigner, der im Brotberuf Steuerberater ist.
Dennoch gesteht auch er ein: Ohne Corona wäre die Partei gar nicht gegründet worden.
In Oberösterreich fiel die Corona-Kritik von MFG jedenfalls auf fruchtbaren Boden: Das Bundesland liegt mit einer Durchimpfungsrate von 55,5 Prozent im Ländervergleich auf dem letzten Platz.
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