200 Millionen für Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern

1841 wurde das Spital am Standort Linz gegründet.
Bettenstationen, OP, Notfallaufnahme – insgesamt sollen 65.000 Quadratmeter saniert werden.

1841 wurde das Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern am Standort Linz gegründet. 180 Jahre später wurde nun eine Generalsanierung verkündet: 200 Millionen Euro will das Land OÖ aus dem „Oberösterreich-Plan“ – der 1,2 Milliarden Euro umfasst – dafür in die Hand nehmen, informierte Landeshauptmannstellvertreter Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) am Mittwoch in einer Pressekonferenz.

21.000 Operationen, 65.000 stationäre Aufnahmen und mehr als 400.000 ambulante Kontakte mit Patienten gehen im Ordensklinikum jährlich über die Bühne. „Wenn Mitarbeiter exzellente Leistungen erbringen sollen, brauchen sie auch eine hochmoderne Infrastruktur dazu“, sagt Stelzer. Vor allem Corona hätte gezeigt, wie wichtig hoch qualifizierte Spitäler seien.

Zwei Drittel

Mittlerweile sei das Ordensklinikum aber bereits in die Jahre gekommen, es brauche selbst eine „Operation“, so Geschäftsführer Walter Kneidinger. Und diese findet im großen Stil statt: Zwei Drittel der Gebäudefläche – und damit 65.000 Quadratmeter – werden saniert, ein Teil neu gebaut und teilweise unterkellert.

Auch am Herzstück wird Hand angelegt: der OP-Saal. „Der OP ist mittlerweile 34 Jahre alt und bedarf technisch, strukturell und kapazitativ einer Erneuerung“, sagt Kneidinger. Ebenso seien die Bettentrakte aus den 1980er- und 1990er-Jahren. 20 Bettenstationen in 6 Gebäudeabschnitten werden deshalb saniert und auf den neuesten Standard gebracht, etwa gekühlt. Zudem sollen Zentralgarderoben für 2.000 Mitarbeitende, Dienstzimmer, Multifunktionsarbeitsplätze und Werkstätten entstehen.

Zehn Jahre Bauzeit

Und das alles nicht nur nach dem heutigen Standard, sondern 30 bis 40 Jahre vorausschauend, betont Kneidinger. Vieles soll auch digitalisiert werden, wie etwa das Einchecken ins Krankenhaus.

Auch die Erfahrungen der Corona-Zeit hätten geprägt. „Solche Viren können immer wieder kommen, wir müssen uns darauf vorbereiten.“ Die Trennung von infektiösen und nicht infektiösen Patienten sowie Isoliereinheiten spielen deshalb beim Umbau eine wichtige Rolle.

Doch das alles braucht auch Zeit: Zehn Jahre Gesamtbauzeit wurde für das Projekt kalkuliert. „Es ist eine große Herausforderung, da wir alle Baumaßnahmen im laufenden Betrieb umsetzen müssen“, sagt Kneidinger.

Davor stehen jedoch noch einige Schritte an. Zunächst wird eine Betriebsorganisation für den Zeitraum des Umbaus erstellt, danach wird das Konzept geprüft. Erst dann kommt der Architekt ins Spiel. Der Plan ist, im vierten Quartal 2022 mit dem Umbau zu beginnen.

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