200 Jahre Linzer Lust am Urfahraner Jahrmarkt
Das Grillhendl als Lieblingsmahl bei Österreichs Zeltfesten startete hier ebenso seinen Siegeszug wie die herb-süßliche Kräutereinreibung "China-Gold". Die Linzer feiern heuer das 200-jährige Bestehen des Urfahraner Jahrmarktes. Einer jährlich im Frühjahr und im Herbst wiederkehrenden Welt der Lustbarkeiten, des Vergnügens und der Geselligkeit, die Hunderttausende anlockt. Im Linzer Stadtmuseum Nordico wurde dem Markt nun eine sehenswerte Ausstellung gewidmet.
Kaiser Franz I. erteilte Urfahr 1817 das Privileg zwei Mal im Jahr einen Markt abhalten zu dürfen. Was als Schaufenster der Mühlviertler Händler und Produzenten in unmittelbarer Nachbarschaft zu Linz begann, entwickelte sich an der Urfahraner Donaulände in Etappen zum biergeschwängerten, vom Lärm der Fahrgeschäfte und Schausteller durchfluteten Riesenvolksfest. "Eine Welt, die jedes Linzer Kind mit seinen Eltern erstmals erlebt. Und jeder kehrt mit seinen Kindern wieder hierher zurück", sagt Nordico Chefin Andrea Bina. Sie hat mit dem Historiker Georg Thiel die Ausstellung kuratiert.
Das Buch ist gespickt und zugleich unterhaltsam aufgelockert mit zahlreichen aus Archiven, Sammlungen und Familienalben aufgestöberten Fotografien. Dazu steuert der Fotograf Norbert Artner einen bunten Bilderbogen über das aktuelle Treiben am Urfahraner Jahrmarkt bei. Umfassende Textbeiträge beschreiben und analysieren die Generationen übergreifende harte Arbeit der Schaustellerfamilien oder das gar nicht fröhliche (Über-)Leben der zur Schau gestellten Menschen .
„Urfahraner Markt – 200 Jahre Linzer Lustbarkeiten“, Verlag Anton Pustet, 22 Euro.
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