18-Jährige als Lebensretter
Es war ein heißer Badetag am Höllerersee im Bezirk Braunau, OÖ. Das zum Bersten volle Strandbad leerte sich am Mittwochabend langsam, als der 55-jährige Hermann R. mit seiner Gattin beschloss, noch eine letzte Runde quer durch den See zu schwimmen. Der Feinmechaniker aus Lamprechtshausen gilt als sportlich, doch etwa bei der Mitte wurde ihm übel. Sein Puls raste und er konnte sich nicht mehr bewegen. Am Ufer reagierten nur drei junge Männer auf die Hilferufe seiner verzweifelten Gattin, die versuchte, ihn im Wasser zu stützen.
„Wir waren schon am Zusammenpacken, aber als wir die Schreie hörten, sprangen wir sofort ins Wasser", schildert der 18-jährige Michael Eisenberger aus Bürmoos im Flachgau. Sein gleichaltriger Freund, Rupert Huttegger, schnappte sich noch eine so genannte Schwimmnudel. Zu dritt eilten sie etwa 60 Meter zur Seemitte und brachten den Mann in Sicherheit. „Er hat am ganzen Körper gezittert und ist am Ufer zusammengebrochen. Zum Glück hat schon jemand einen Arzt verständigt", sagt der dritte Retter, Sebastian Prohaska.
Ulrich Permanschlager, Gemeindearzt von St. Pantaleon, untersuchte den völlig erschöpften 55-Jährigen. „Er klagte über Herzrasen, das EKG war aber unauffällig. Ich gehe davon aus, dass er beim Schwimmen in Panik geraten ist. So etwas ist lebensgefährlich."
Heldenhaft
In ihrer Heimatgemeinde Bürmoos werden Eisenberger, Huttegger und Prohaska als Helden gefeiert. „Wir sind stolz, dass gerade so junge Burschen Zivilcourage beweisen", sagt Bürgermeister Peter Eder. Er überreichte den Dreien am Donnerstag zum Dank einen Restaurantgutschein. Eine Belohnung von R.s Ehefrau lehnten die Lebensretter bescheiden ab.
Am Höllerersee hat erst vor knapp vier Wochen eine 53-jährige Salzburgerin im Wasser einen Kreislaufkollaps erlitten. „Damals schauten die meisten weg", erinnert Eder. Drei Männer – darunter ein 39-jähriger Prothesenträger – eilten der rund 150 Kilo schweren Frau in letzter Minute zu Hilfe.
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