120 Feuerwehren im Dauereinsatz
Unerbittlich peitschte der Regen in der Nacht auf Mittwoch auf Oberösterreich nieder und setzte nach den Stürmen am Wochenende wieder ganze Landstriche unter Wasser. Murenabgänge, entwurzelte Bäume und überschwemmte Keller hielten 2000 Helfer von 120 Feuerwehren bis in die frühen Morgenstunden auf Trab. Die Aufräumarbeiten dauerten bis Mittag an, als sich die Lage allmählich entspannte, berichtet die Landesfeuerwehrzentrale.
„So etwas habe ich noch nie erlebt", ist Herbert Steininger, Feuerwehrkommandant aus Pregarten, noch immer fassungslos. Ganze Straßenzüge in der Kleinstadt im Bezirk Freistadt seien komplett überschwemmt worden. Das Wasser drang in Keller und Tiefgaragen von Mehrfamilienhäusern ein. Um der Lage Herr zu werden, mussten Kameraden aus umliegenden Gemeinden mit Pumpen und Sandsäcken anrücken.
Feuerwehrkommandant Daniel Schützenhofer aus Tragwein half in Pregarten aus: „Das Schlimmste ist, wenn man seit Stunden völlig durchnässt auf den Beinen ist, pumpt, was das Zeug hält und vom Himmel einfach kein Ende in Sicht ist."
Ausnahmezustand
Auch im Bezirk Grieskirchen herrschte in der Nacht Ausnahmezustand. Laut Unwetterzentrale (UWZ) sind in zwölf Stunden stellenweise 64 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. In Wels habe es bis jetzt, Mitte Juni, mit 124 Litern bereits um 50 Prozent mehr Regen als im Monatsschnitt gegeben, so UWZ-Meteorologe Roland Reiter. Die Donau kratzte in der Landeshauptstadt, wo etwa 40 Liter Regen fielen, Mittwochmittag am Höchststand von 520 Zentimetern. In Schärding und Mauthausen wurde im Laufe des Tages die Hochwasserwarngrenze überschritten.
Die Wetterprognose lässt die Betroffenen aufatmen: Der Wasserpegel normalisiere sich und eine südwestliche Strömung bringe hochsommerliche Temperaturen. „Derart kräftige und lang anhaltende Schauer sind demnächst nicht zu erwarten. Jetzt ist erst einmal Sommer angesagt", sagt Reiter.
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