Zug verpasst Bahnsteig: Fahrer ließ Passagiere auf Grünstreifen aussteigen
Am Dienstagnachmittag hätte der Regionalzug 2408 um 15.53 Uhr in Neubau-Kreuzstetten (Bezirk Mistelbach) ankommen sollen. Tat er auch, aber eben nur zu einem Teil.
Denn der Fahrer des Zuges verpasste den Bahnsteig mit drei Waggons der Garnitur und ließ die Fahrgäste auf dem Grünstreifen zwischen den beiden Gleisen aussteigen, wie ein Fahrgast dem KURIER schildert. Während die Fahrgäste übers Grün zurück zum Bahnsteig gingen, fuhr die Schnellbahn S7 in Richtung Flughafen Wien ein. Für den Fahrgast ein gefährliches Szenario.
Das sehen auch die Österreichischen Bundesbahnen so und bestätigen den Vorfall. Der Grund dafür lag an den Witterungsverhältnissen, wie Sprecher Christopher Seif erklärt: "Es gab eine Meldung dazu und in dieser stand, dass es ein Rädergleiten gab. Das kann vorkommen, wenn es nass ist. Aber es soll natürlich nicht passieren."
Genaue Richtlinien
Warum der Lokführer die Garnitur nicht einfach zurück in den Bahnhof manövrierte, ist derzeit Gegenstand der Untersuchungen, wie Seif erklärt.
Denn in solchen Fällen gibt es laut dem Sprecher ein konkretes Prozedere, welches eingehalten werden müsse: "Der Fahrer meldet den Vorfall an die Verkehrsleitzentrale, diese gibt die Info auch an die Fahrdienstleitung weiter. Darauf aufbauend wird entschieden, welche Maßnahmen zu treffen sind. Und da wird gerade überprüft, ob das alles richtig abgelaufen ist."
Sicherheit
Denn ein Zurücksetzen in den Bahnhof ist lauf Vorschriften der ÖBB nur möglich, wenn es im Zug auch einen Zugbegleiter gibt. Seif betont, dass die ÖBB immer unter den höchsten Sicherheitsmaßnahmen agieren. Ob das auch in diesem Fall passiert ist, kann der Sprecher aber noch nicht bestätigen.
Sofern der Fahrer falsch gehandelt haben sollte, drohen ihm auch disziplinäre Maßnahmen, wie Seif betont: "Ich unterstelle ihm nichts. Aber wenn eine Gefährdung der Sicherheit vorliegt, dann muss hart durchgegriffen werden."
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