Ziesel: Sachverständige verhindert Baumaßnahmen

Ziesel: Sachverständige verhindert Baumaßnahmen
Eine Gutachterin des Landes Niederösterreich fand eindeutige Spuren von besonders geschützten Tieren.

Wie der KURIER berichtete, wollte die Gemeinde Schönkirchen im Bezirk Gänserndorf einen Feldweg begradigen und wieder für die Landwirtschaft und Privatpersonen zugänglich machen.

Die Bürgerinitiative Silberwald wollte die Sanierungsmaßnahmen verhindern, da die Initiative eine Ziesel-Kolonie in diesem Gebiet vermutete. „Für uns ist das natürlich ein großer Erfolg“, freut sich Monika Busch, Sprecherin der Bürgerinitiative. Grund ihrer Freude: Nachdem die Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf selbst keine Ziesel finden konnte, wurde eine Sachverständige vom Land Niederösterreich beauftragt.

Nun ist das Gutachten da, wie Bezirkshauptmann-Stellvertreter Wolfgang dem KURIER berichtet: „Bei der Untersuchung konnte nicht genau festgestellt werden, ob es sich um Ziesel oder Feldhamster handelt. Am Ende ist das aber egal, denn beide Tiere sind besonders geschützt.“

Ziesel: Sachverständige verhindert Baumaßnahmen

Der Feldweg zwischen Schönkirchen und Gänserndorf

Noch am Freitag erging ein Brief an Schönkirchens Bürgermeister Peter Hofinger, der zu Beginn der kommenden Woche eintreffen sollte. Der Inhalt ist laut Merkatz eindeutig: Bauvorhaben in diesem Gebiet sind ab sofort untersagt.

Um doch Sanierungen vornehmen zu können, müsste die Gemeinde eine Bewilligung bei der zuständigen Abteilung im Land NÖ beantragen. „Und das werden wir nicht tun“, erklärt Bürgermeister Hofinger, der das Gutachten so „akzeptieren muss.“ Was das für die Landwirtschaft bedeutet, weiß Hofinger noch nicht, da ihm das Schreiben noch nicht vorliegt.

Sperre

Der besagte Feldweg wird vor allem von landwirtschaftlichen Geräten befahren. Wie sich Hofinger vorstellen kann, wird das in Zukunft untersagt sein: „Und das wird die Landwirte nicht freuen. Wahrscheinlich werden wir den Weg dann sperren müssen.“ Der Bürgermeister vermutet auch, dass keine Mäharbeiten mehr durchgeführt werden dürfen. Somit wäre der Weg auch für die Bevölkerung nicht mehr zugänglich, meint Hofinger.

Für den geplanten neuen Teil der Schottergrube dürfte dieser Bescheid aber keine Auswirkungen haben, meint Hofinger.

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