Zeitungs-Abo ließ Brandstifter auffliegen: Haftstrafe für 20-Jährigen
Der Versuch eines 20-Jährigen, am Abend des heurigen Ostersonntags in einem Wald im Bezirk St. Pölten eine Föhre in Brand zu stecken und damit ein Lauffeuer auszulösen, scheiterte zum Glück. Er fühlte sich beobachtet, was auch stimmte, und floh. Schon in der Osternacht davor hatten die Sirenen geheult, weil ein Holzstoß vor dem Wohnort des Mannes angezündet worden war.
Wegen dieser und zwei weiterer Feuer mit teils beträchtlichem Sachschaden, wurde der junge Erwachsene Donnerstag am Landesgericht St. Pölten rechtskräftig zu zwei Jahren Haft, davon acht Monaten unbedingt verurteilt.
Nach vier mysteriösen Bränden in der kleinen Ortschaft Unterwölbing war es letztlich die Unbeholfenheit des Täters, die ihn überführte. Am Tatort bei der Föhre ließ er eine unverbrannte kleinformatige Tageszeitung mit seiner Abo-Adresse und einen Deodorant-Spray mit den Fingerabdrücken zurück. Kurz darauf saß er in U-Haft.
Brand in Weinkeller
Neben den zwei feurigen Ereignissen zu Ostern hatte im Jänner ein gelegtes Feuer in einem Weinkeller 48.000 Euro Schaden angerichtet. Im Mai des Vorjahres brannte eine Mülltonne vor dem Haus des später aufgedeckten Brandstifters. Damals alarmierte er selbst die Feuerwehr.
Man werde sich in der Verhandlung davon überzeugen können, dass sein Mandant „langsamer in seinen Gedanken ist und nicht gleich überall folgen kann“, erklärte der Anwalt des Angeklagten dem Schöffensenat. Später verlesene psychologische Gutachten bestätigten mangelnde Intelligenz, jedoch auch die Zurechnungsfähigkeit des Burschen.
Nicht geständig
Gleichzeitig erklärten der Anwalt und sein Mandant, dass er nur zur Brandstiftung im Weinkeller und zum versuchten Entfachen eines „Lagerfeuers“ bei der Föhre am Unterwöblinger Steinbruch die Verantwortung tragen wolle. „Haben sie zwei Brände gelegt oder waren es drei oder vier“, fragte der Vorsitzende Markus Grünberger genervt. „Nein, zwei“, so der Beschuldigte. Seine Angaben bei der Polizei seien nicht richtig gewesen. Und das versuchte Feuer im Wald sollte nur ein „kleines Lagerfeuer“ werden.
„Sie geben jetzt nichts zu, sie wissen schon, dass ihnen bis zu zehn Jahren Haft drohen“, machte Grünberger aufmerksam und verwies auf mildernde Umstände durch ein Geständnis.
Kommentare