Ybbsitz: Neue Etappe bei Flutschutz

Ybbsitz: Neue Etappe bei Flutschutz
Als nächster Schritt im 30 Millionen Euro teuren Jahrhundertprojekt wird ein Betriebsareal abgesichert.

Schritt für Schritt wird in der Ybbstalgemeinde Ybbsitz im Bezirk Amstetten der Hochwasserschutz verbessert. Vergangene Woche gab Umweltminister Nikolaus Berlakovich 700.000 Euro für die nächste Bauetappe frei.

2009 hatten mehrere Überflutungen im Ort Schäden von mehr als 6,5 Milllionen Euro angerichtet. Danach ist in der Marktgemeinde ein Jahrhundertprojekt gegen Überschwemmungen angelaufen.

Für das aktuelle Schutzprojek fällt Ende Oktober der Startschuss. Bund und Land, sowie zu 20 Prozent die zwei Ybbsitzer Traditionsbetriebe Seisenbacher und Fuchs investieren in eine Reihe von Maßnahmen. Unter anderem soll im Bereich des Betriebsgebietes neben der Kleinen Ybbs das Fassungsvermögen des Flussbettes entscheidend erweitert werden.

Für Bürgermeister Josef Hofmacher geht es um weit mehr als nur den Schutz vor einem hundertjährigen Hochwasserereignis. "Mit dieser Maßnahme werden bis zu 200 Arbeitsplätze im Ort abgesichert. Das ist unglaublich wichtig für die Gemeinde", bezieht sich der Ortschef auf die demografische Entwicklung der Marktgemeindegemeinde. Mit 3700 Einwohnern sei die Bevölkerungszahl leicht rückgängig, die Zahl der Jungen sinkt aber dramatisch. Jeder Arbeitsplatz sei deshalb auch eine Art existenzielle Garantie für den Ort, meint Hofmacher.

 

Maßnahmen

Nach dem Katastrophenjahr 2009 wurden in Sachen Flutschutz bereits eine Reihe von Sofortmaßnahmen durchgeführt. Bachbette wurde geräumt und ausgeweitet, Kanalanlagen abgedichtet, Zuläufe saniert und Hangrutschungen eingedämmt. Auch ein modernes Online-Warnsystem zur rechtzeitigen Information der Bevölkerung, das auch kurzfristige Extremniederschläge berücksichtigen kann, konnte bereits installiert werden.

Doch bis alle geplanten Maßnahmen, die einen Investitionsbedarf von 30 Mio. Euro haben, umgesetzt sind, rechnet der Ortschef mit einem Zeitraum von 20 Jahren. Vom Bau von einer ganzen Kette von Rückhaltebecken an der Schwarzen Ois sind zahlreiche Privatgrundstücke betroffen. "Mit den Eigentümern wird nun verhandelt. Dort wo es um die Ablöse von Häusern geht, ist das keine leichte Sache ", erklärt Hofmacher.

Ybbstal: Absage an Kraftwerkspläne

Umweltlandesrat Stephan Pernkopf erteilt Plänen für neue Kraftwerke im sogeannten Ofenloch im Ybbsfluss eine klare Absage.

Wie berichtet hatten mehrere Energieunternehmen, darunter die Baugruppe Gebrüder Haider, Interesse für Kraftwerksprojekte in der Flussschlucht "Ofenloch" bei Opponitz im Bezirk Amstetten angemeldet. Pernkopf bezieht nun eindeutig Stellung: "Aus wasserrechtlicher Sicht sind diese Projekte nicht genehmigungsfähig. Sowohl das untere als auch das obere Projekt im Ofenloch finden daher nicht statt." In absehbarer Zeit werde es in diesem Bereich kein Wasserkraftprojekt geben, versichert der Landesrat weiters.

Eine laut Wasserrahmenrichtlinie vorgesehene ökologische Verbesserung der Wassersituation könne durch weitere Kraftwerke in diesem Abschnitt der Ybbs nicht erreicht werden, begründet der Landesrat die Ablehnung.

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