Ybbs darf wieder frei fließen

Ybbs darf wieder frei fließen
Nach Jahren der Befestigung will man der Ybbs wieder ihren Lauf lassen. Lebensraum soll entstehen, Überflutungen ausbleiben.

Noch vor 70 Jahren war die Ybbs ein natürlicher Fluss mit vielen Verzweigungen. Bevor man sie durch Regulierungen größtenteils in ein einheitliches Bett legte. Das kostete vielen heimischen Tier- und Pflanzenarten den Lebensraum, wiederholte Hochwasserkatastrophen in den vergangenen Jahrzehnten waren die Folge. Zwangen zum Umdenken.

Jetzt will man die Ybbs wieder natürlich fließen lassen. Bereits vor einem Jahr wurde deshalb in der Gegend von Winklarn und Hausmening mit dem Errichten von Kiesbänken, Inseln und Seitenarmen begonnen. Ökologische Maßnahmen im Stadtbereich von Amstetten werden demnächst folgen. Somit sollen an drei Ybbsschleifen neue Lebensräume und Strukturen geschaffen werden.

Freier Fluss

Auch in der Flussbiegung bei Hausmening wurde auf den tiefer liegenden Flächen bereits ein 400 Meter langer Nebenarm errichtet. Bei Hochwasser soll er sich in Zukunft selbst weiter entwickeln – ganz wie es ihm gefällt – und so zahlreichen Fischen als Rückzugsraum dienen.

Rundherum wird noch ein standorttypischer Auwald gepflanzt. Ebenso wird Totholz im Gewässer platziert, um die Strömung in den Innenbogen zu lenken.

Von da an soll die Ybbs „ab heute selbst die weitere Gestaltung übernehmen“, erklärt der Projektleiter des Landes Erhard Kraus.

In einem weiteren Schritt werden vom Restwasserkraftwerk Greinsfurth bis zur Mühlbachmündung im Bereich bei Allersdorf-Greimpersdorf ähnliche Renaturierungsmaßnahmen gesetzt. Das freut auch Amstettens Bürgermeisterin Ursula Puchebner: „Ab nun steht der Erneuerung in und an der Ybbs nichts mehr im Wege. Die Tierwelt und die Aulandschaft kann sich selbst entwickeln.“

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