Woher der Tofu auf unserem Teller kommt

25 Mitarbeiter beschäftigen Ming Shin und Martin Chu. Seit 2019 ist der Betrieb bio-zertifiziert
Die Familie Chu produziert seit 34 Jahren in Oeynhausen (Bezirk Baden) Sprossen und Tofu für ganz Österreich.

Ganz sicher hat jeder schon mal die Mungsprossen der Familie Chu im Chinarestaurant seiner Wahl serviert bekommen. Oder abgepackt im Supermarkt in den Einkaufswagen gelegt.

Denn die Firma Evergreen Agrarprodukte gilt als einer der größten Sprossen- und Tofuproduzenten österreichweit. Produziert wird in einem unscheinbaren Werk in Oeynhausen (Bezirk Baden).

Pionier der 1. Stunde

Vor 40 Jahren verschlug es Ming Shin Chu aus Taiwan nach Österreich. „Weil das Wetter so schön war“, blieb er hier und eröffnete ein Chinarestaurant in Baden. Was in der typisch asiatischen Küche bei keinem Gericht fehlen darf, sind natürlich frische Sprossen. Damals eine Mangelware in Österreich, beschloss Chu, diese selbst zu produzieren und eröffnete 1985 ein 400 Quadratmeter großes Werk.

Woher der Tofu auf unserem Teller kommt

Sprossen gelten aufgrund ihres hohen Nährstoffgehalt als Superfood. In Asien gehören sie zum alltäglichen Ernährungsplan

Mittlerweile ist der Betrieb auf 2.000 Quadratmeter gewachsen. Zehn Tonnen Mungsprossen pro Tag produziert Chu mit seinem Sohn Martin heute. Die Bio-Bohnen, importiert aus Asien, werden gewaschen und dürfen eine Woche lang in einem dunklen Raum bei 28 Grad Celsius und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit wachsen. Aus einem Kilo Bohnen werden so innerhalb einer Woche fünf Kilo Sprossen.

Nach der Ernte werden sie gesäubert, getrocknet, gekühlt und verpackt. Die Auslieferung erfolgt noch am selben Tag.

Woher der Tofu auf unserem Teller kommt

Tofu ist bei uns als Fleischersatz bekannt, in Asien isst man ihn zu Fleisch dazu

Neben Mungsprossen werden Radieschen-, Sango- und Alfalfasprossen angebaut. Auch Bio-Sojabohnen, ausschließlich aus Österreich, bezieht Chu und verarbeitet diese nach einer Originalrezeptur aus Taiwan zu Tofu.

Österreich-Küche trifft Asien-Style

Bis zu drei Tonnen Tofu erzeugt man pro Tag. Der Trend zu mehr Fleischersatz und einem veganen Lebensstil hat auch die Produktion beflügelt. „Allerdings ist Tofu für uns kein Fleischersatz, sondern ergänzt die asiatischen Speisen“, erzählt Martin Chu.

Woher der Tofu auf unserem Teller kommt

Aus Sprossen zaubert Martin Chus Frau feine Salate, der Tofu kann warm oder auch kalt gegessen werden

Er empfiehlt übrigens, den Tofu drei bis vier Minuten auf jeder Seite in der Pfanne anzubraten und kräftig zu würzen: „Tofu hat wenig Eigengeschmack und eignet sich hervorragend als Geschmacksträger.“ Sein Favorit: der Seidentofu. „Der schmeckt auch auf Fruchtspiegel köstlich als Dessert“, so Chu schmunzelnd.

www.evergreen-food.com

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