Wirtschaftskrise trifft Tourismus hart: Massives Minus bei den Nächtigungen

Die Nächtigungen von Seminargästen im Hotel Lengbachhof in Altlengbach sind um 15 Prozent gesunken.
Unternehmer müssen bei der Unterkunft ihrer Mitarbeiter sparen. Hotels leiden.

Empfang im Rathaus, Stadtspaziergang mit dem St. Pöltener Harlekin und ein Besuch der Kellergasse – den Tourismusmanagern, die sich von 9. bis 11. Oktober in der Landeshauptstadt trafen, wurde einiges geboten. Zudem hatten die Experten Zeit um sich auszutauschen. Etwa wie man aus „dem massiven Tempo der Veränderungen“ Positives gewinnen könne.

Fest steht: Die Verantwortlichen werden sich einiges einfallen lassen müssen, denn der Trend entwickelt sich derzeit in die falsche Richtung. So verzeichnet die Hauptstadt einen massiven Rückgang bei den Nächtigungen. Von Jänner bis August 2013 gab es ein Minus von rund 9600 Nächtigungen. „Bislang wurden wir ja immer mit einem Plus verwöhnt. Heuer ist das leider nicht so“, berichtet St. Pöltens Tourismuschefin Eva Prischl. Wie noch selten zuvor sind derzeit die Auswirkungen der Wirtschaftskrise spürbar.

Die Firmen müssen sparen und verzichten auf Seminare für ihre Mitarbeiter. Das kann auch Hans Böswarth, Geschäftsführer des Hotels Lengbachhof in Neulengbach bestätigen. „In den vergangenen zwei Jahren sind die Nächtigungen bei uns um 10 bis 15 Prozent zurückgegangen“, sagt Böswarth. Viele Firmen, die ihre Mitarbeiter zu Seminaren schicken, würde n die Seminnarräume nur noch tageweise buchen, um Geld zu sparen. „Und viele, die zwei Nächte hiergeblieben sind, verkürzen auf eine“, sagt Böswarth. Den Hotels entgeht dadurch ein gutes Geschäft.

Baustellen

Das haben auch die St. Pöltner Tourismuschefin Prischl und Wirte-Obmann Leo Graf bemerkt. Auch Personal, das auf Baustellen beschäftigt ist, tritt meist schon am Donnerstag die Heimreise an. „Ihnen wird angeboten, dass sie bis 23 Uhr arbeiten, dafür müssen sie am Freitag nicht mehr kommen. Viele finden das gut und das Unternehmen muss für die eine Nacht im Hotel nicht zahlen“, berichtet Graf.

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