Wirtschaftsbund NÖ: „Durch 2-G droht Massensterben“

Wirtschaftsbund NÖ: „Durch  2-G droht Massensterben“
Trotz Wirtschaftsaufschwung im Land fordert Präsident Harald Servus Ausgleichszahlungen vom Bund.

2020 wurden um 3,5 Prozent mehr Unternehmen gegründet. Um 4,8 Prozent soll die Wirtschaft des Bundeslandes heuer und im nächsten Jahr wachsen. Diese Kennzahlen zeigen, dass NÖ „früher und rascher aus dem Krisenmodus herausstarten konnte“, so Wirtschaftsbund-Präsident Harald Servus am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz der VPNÖ und ihrer Teilorganisationen.

Umsatzersatz und Kurzarbeitsmodelle

Trotz der rosigen Post-Corona-Situation sieht er die niederösterreichische Wirtschaft nun durch die vor kurzem in Kraft getretene 2-G-Regel bedroht. In der Gastronomie und bei körpernahen Dienstleistern hätte man laut Servus momentan 50 Prozent Umsatzeinbußen zu beklagen. „Die Wirtschaft hat es satt, die Zeche für die Versäumnisse des Sommers zu bezahlen“, ärgert sich der Wirtschaftsbund-Präsident.

Der Bund müsse für adäquaten Umsatzersatz aufkommen und neuerliche Kurzarbeitsmodelle schaffen. Ohne diese drohe ein „Massensterben in den Krisenbranchen“, prognostiziert Servus. „Eine große Herausforderung für die Betriebe bleibt aber weiter der Arbeitskräftemangel“, heißt es vom Wirtschaftsbund. Die beispielsweise in der Gastronomie durch 2-G geringere Auslastung führe weiter dazu, dass Fachkräfte in andere Branchen abwandern. Damit der Arbeitskräftemangel den Aufschwung nicht bremse, erarbeite man momentan ein 6-Punkte-Programm.

So gut lebt es sich in NÖ

Dass die Herausforderungen zunehmen, betonte auch VPNÖ-Geschäftsführer Bernhard Ebner. Dennoch lebe es sich kaum irgendwo besser als in NÖ. Wohnen sei mit 15 Prozent des Einkommens nirgends so preiswert wie hier, betonte Ebner.

Durch gute Kinderbetreuungsangebote schaffe man optimale Bedingungen für junge Familien, wie „Wir Niederösterreicherinnen“-Geschäftsführerin Dorothea Renner betonte. Dabei vergesse man aber auch nicht auf die ältere Generation, so Walter Hansy vom Seniorenbund NÖ. Die Jugendlichen des Landes seien laut JVP-Landesgeschäftsführerin Melanie Schneider vor allem durch ihr ehrenamtliches Engagement ein Teil der NÖ Gesellschaft. Dass sich die Bedeutung von Freiwilligenarbeit vor allem in Krisen zeige, war sich NÖAAB-Geschäftsführer Simon Schmidt sicher. Die Krise habe für Bauernbund-Direktor Paul Nemecek gezeigt, wie wichtig regionale Versorgung durch die heimische Landwirtschaft sei.

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