Wirtschaft im Weinviertel: Alle wollen vom Boom profitieren

Der Wirtschaftspark Wolkersdorf wird weiter ausgebaut
Der Wirtschaftspark in Wolkersdorf floriert – die restliche Region hat wenig davon.

Das Weinviertel soll sich zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort mit großem Potenzial entwickelt haben, sagte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav bei einer Info-Veranstaltung zur Wirtschaftsentwicklung im ecoplus Wirtschaftspark Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach).

Ausbau

Der Wirtschaftspark, der 1979 gegründet wurde, gilt als das Zugpferd der Wirtschaft im Weinviertel. Mit über 2.200 Mitarbeitern in aktuell 107 Unternehmen ist er wirtschaftlich gesehen ein wichtiger Standort in NÖ. Am Montag wurde ein neuer Trakt eröffnet, der bereits zu zwei Drittel vermietet ist.

„Dass aufgrund der großen Nachfrage bereits die vierte Erweiterung in Angriff genommen wird, bestätigt, dass wir hier einen ausgezeichneten Boden bieten, um wirtschaftlich tätig zu werden“, betont Bohuslav.

Petra Bohuslav

Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav

Weitere Ausbauarbeiten im Weinviertel plant der Maschinenring, der in Mistelbach ein neues Zentrum bauen will. Dort will auch die Telekommunikationsfirma SPL eine Montagehalle und Firmenwohnungen bauen.

Durch eine Erweiterung der Autobahn A5-Achse nach Mistelbach und Poysdorf soll die Verbindung zwischen den Wirtschaftsparks verstärkt werden.

Auswirkung

Doch das Weinviertel beschränkt sich bekanntlich nicht auf Wolkersdorf. Für den Bezirk Mistelbach sind die Parks in Wolkersdorf, Wilfersdorf und Poysdorf zwar enorm wichtig. Im restlichen Weinviertel profitiert man von diesen Standorten aber nicht.


Wirtschaft im Weinviertel: Alle wollen vom Boom profitieren

Die Zahl der Firmenneugründungen im Weinviertel.

„Dass Hollabrunn von Wolkersdorf profitiert, sehe ich allein schon aufgrund der geografischen Lage nicht. Und auch die Verkehrsanbindung spricht dagegen“, erklärt Alfred Babinsky (ÖVP), Obmann der Wirtschaftskammer für den Bezirk Hollabrunn und Bürgermeister der Bezirkshauptstadt.

Unternehmen siedelten ab

Einen Schritt weiter geht Peter Hopfeld. Der WKNÖ-Korneuburg-Obmann meint, dass der Park in Wolkersdorf seinem Bezirk anfangs gar nicht gut getan hat: „Durch die Ausweitung dort sind Unternehmen aus Korneuburg abgesiedelt. Das Positive ist aber, dass sich die Lage jetzt wieder halbwegs normalisiert hat und auch wieder Unternehmen zu uns kommen.“

Für Hopfeld ist der fehlende Platz das größte Problem: „Wir können den Unternehmen gar nicht so viel bieten, weil wir die Flächen nicht haben.“

Wunsch nach eigenem Park

Für die Obleute ist zumindest die Förderung des Landes kein Dorn im Auge. Beide sind sich einig, dass sie die nötige Beachtung bekommen.

„Wenn wir aber so einen attraktiven Park wie Wolkersdorf hätten, dann könnten wir auch aktiver dafür Werbung machen“, wünscht sich Obmann Hopfeld ebenfalls einen Wirtschaftspark.

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