Blumengeschäft: Wirbel um Vergabe

Rosenstrauß
Den Zuschlag für ein Blumengeschäft bekommt die Frau des Stadtamtsdirektors. Den Ablauf findet eine Mitbewerberin „eigenartig“.

Alexandra Sterrer ist seit zwanzig Jahren im Blumenhandel tätig, als Selbstständige und Verkäuferin. Als bekannt wurde, dass das Blumengeschäft in der Purkersdorfer Bachgasse neu ausgeschrieben wird, hat sich Alexandra Sterrer beworben. Ebenso wie die Frau des Purkersdorfer Stadtamtsdirektors – sie hat auch den Zuschlag für das Geschäftslokal bekommen. In der vergangenen Gemeinderatssitzung wurde ein entsprechender Beschluss gefasst.

Wie die Vergabe gelaufen ist, stößt nicht nur der alleinerziehenden Dreifach-Mutter Alexandra Sterrer, sondern auch Gemeinderat Manfred Cambruzzi von der Purkersdorfer Liste (PUL) sauer auf: „Das ist eine Sauerei“, sagt Cambruzzi und spricht damit die Begründung der Stadtgemeinde an, warum die Frau des Stadtamtsdirektors und nicht Frau Sterrer den Zuschlag bekommen hat. „Die Argumentation der Gemeinde war, dass Frau Sterrer sich nicht genug bemüht habe. Wie soll man sich denn bitte stark genug um ein Lokal bemühen? Sie hat ihre Bewerbung doch geschickt“, sagt Cambruzzi.

Die Vergabekriterien der Gemeinde seien undurchsichtig. „Im schriftlichen Antrag im Gemeinderat konnte die Frau des Stadtamtsdirektors schon Sonderwünsche wie zwei Parkplätze anmelden, mit der anderen Bewerberin wurde nicht einmal gesprochen“, sagt Cambruzzi.

Und: „Noch bevor die Abstimmung im Gemeinde am Abend stattgefunden hat, ist eine Gemeinderätin zu mir ins Blumengeschäft gekommen und hat mir gesagt, dass ich den Zuschlag nicht bekommen werde. Da war es 11.15 Uhr“, sagt Sterrer. Das finde sie „eigenartig.“

Laut Bürgermeister Karl Schlögl sei die Vergabe korrekt abgelaufen. Man wollte weiterhin ein Blumengeschäft an dem Standort betreiben. Alexandra Sterrer hat übrigens bis jetzt keine offizielle Absage von der Stadtgemeinde erhalten.

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