„Wir gewinnen oder verlieren - das ist ein Spiel“

„Wir gewinnen oder verlieren - das ist ein Spiel“
Urteil – Neun Händler gefälschter Frequency-Tickets verurteilt und nach U-Haft frei

I love Music“, sagt der Angeklagte, dessen grau melierte Haare so gar nicht zum jugendlichen Line-Up beim Frequency-Festival passen. Zwecks „Holiday“ sei er nach St. Pölten gejettet , „a beautiful weekend“ hätte er sich gemacht, wäre nicht die Polizei dazwischen gekommen. Gefälschte Karten? Das habe man nicht gewusst. Eine ganze Bande im Schwarzverkauf? Von wegen, die Herren wollen sich bloß vom sporadischen Sehen kennen oder gar nicht. Dass sie allesamt Tickets mit fortlaufenden Seriennummern verkauft hatten, müsse ein blöd gelaufener Zufall sein.

Acht Briten im Alter von 27 bis 60 – Ticketverkäufer von Beruf, ein Maurer, ein Lebenskünstler und ein 38-jähriger Wiener mussten sich Mittwoch wegen schweren Betruges am Landesgericht St. Pölten verantworten. Mehr als 100 gefälschte Tickets (Originalpreis 134,60 Euro) sollen sie um 50 bis 90 Euro verscherbelt haben. Perfekte Falsifikate auf Originalpapier, das von einer Druckerei in Deutschland stammt.

 

Alle konnten heim

Schuldig bekannten sich bloß der im Zug von Budapest nach Wien angeworbene Österreicher und ein Brite, der 90 Falsifikate von einem Schweden gekauft haben will. „Wir machen einen Gewinn von zehn bis hundert Prozent, manchmal verlieren wir auch“, berichtete einer der Ticketverkäufer. „Das ist ein Spiel.“ Rechtskräftige Urteile: Teilbedingte Strafen zwischen 13 und 20 Monaten Haft. Durch die verbüßte U-Haft konnten alle heim gehen (fliegen).

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