Windkraft-Gegner haben die nächste Anlage im Visier

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Vier bis acht Windräder sollen in der Buckligen Welt gebaut werden. Es gibt jedoch Proteste.

Aufmerksame Betrachter könnten zum Schluss kommen, das ganz Niederösterreich kein guter Boden für erneuerbare Energie ist. Nach den geplatzten Windkraft-Projekten in Münchendorf, Himberg und Wiesmath und den heftigen Debatten in Trumau (siehe Zusatz) gibt es erneut Gegenwind für einen geplanten Windpark in Schwarzenbach in der Buckligen Welt. Dieses Mal kommt der Protest aber nicht aus der Gemeinde, sondern dem Nachbarort Hochwolkersdorf.

Auch Schwarzenbachs Bürgermeister Johann Giefing ist dieser Tage die Informationsbroschüre der Windparkgegner ins Haus geflattert. Verständnis hat er dafür keines und bezeichnet die Aktion als "Stimmungsmache". "Nachdem wir Tschernobyl und Fukushima erlebt haben, ist mir Windenergie weitaus sympathischer. Irgend etwas muss uns Recht sein, wenn wir Energieautark werden wollen", so Giefing.

Die Firma Ventureal plant im Waldgebiet "Eggenbuch" vier bis acht Stück 140 Meter hohe Windräder mit einer Rotorlänge von 60 Metern. "Die Räder sind aus dem Ortsgebiet nicht einmal sichtbar und der Gemeinde bringt das mehr als 180.000 Euro pro Jahr. Wir wären blöd, wenn wir dieses Projekt nicht umsetzen würden", so Giefing.

Geschäftemacherei

Ein Personenkomitee will den Bau des Parks auf jeden Fall noch verhindern. "Diese wunderschöne feingliedrige Landschaft ist einfach nicht geeignet für solche riesigen Monster. Bei dieser Höhe sind sie aus weiten Teilen der Buckligen Welt sichtbar", sagt Helmut Wenninger vom Komitee. Nach Meinung der Gegner geht es bei der Anlage um "reine Geschäftemacherei". "Das ist sinnlose Zerstörung der Natur im Interesse weniger, die daran verdienen", so die Windpark-Gegner. Sie bekritteln, dass laut neuesten Studien auf Grund von Lärm und Infraschall ein Mindestabstand von bis zu drei Kilometern zum Wohngebiet gegeben sein müsste. Dies sei allerdings nicht der Fall. "Wir sind keine Windkraftgegner aus Prinzip, sondern stellen den Standort Bucklige Welt insgesamt in Frage", so Wenninger und Helmuth Berghofer. Das Komitee sammelt Unterschriften gegen das Projekt.

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