Wilderer-Villa wird versiegelt

Der Panzer hat ein riesiges Loch in die Mauer gerissen.
Vierfachmörder war schon lange vor dem Tod seiner Frau schwer kriminell.

Sieben Wochen ist es her, dass der Wilderer Alois Huber (55) drei Polizisten und einen Rot-Kreuz-Sanitäter getötet hat. Während die Aufarbeitung der Bluttat sowie der voran gegangenen Straftaten, die Huber zur Last gelegt werden, immer noch im Gange ist, werden seit Mittwoch die Schäden auf seinem Anwesen in Großpriel im Bezirk Melk beseitigt.

Eine Baufirma ist seit Mittwoch dabei, das riesige Loch in der Küchenwand zuzumauern, das ein Panzer mit den Einsatzkräften der Cobra beim Zugriff im Haus hinterlassen hat. Die Villa mit dem Geheimbunker soll rechtzeitig vor dem Winter „geschlossen“ werden, heißt es beim nö. Landeskriminalamt. Die bisherigen Ermittlungen zu Hubers krimineller Vergangenheit haben einige Überraschungen ans Tageslicht gebracht. Beispielsweise, dass Huber nicht erst nach dem Tod seiner Frau Rosi 1999, sondern schon vorher kriminell aktiv war. So konnten ihm Einbrüche von 1997 nachgewiesen werden, noch frühere Tatorte bis 1990 zurück liegend werden derzeit überprüft. Auch als Wilderer war er in der Zeit aktiv.

Entschädigung fraglich

Ein Teil der knapp 300 gestohlenen Waffen und Trophäen wurde bereits an die rechtmäßigen Besitzer zurück gegeben. „Es sind aber noch nicht alle Tatorte zugeordnet. Teilweise sind die Akten fünfzehn Jahre alt. Das macht es schwierig“, so ein Ermittler.

Unklar ist noch, ob die Opfer des Amokläufers mit einer Entschädigung werden rechnen können. Nach KURIER-Informationen soll Huber zwei Häuser, Grundstücke sowie Maschinen und einen Lastwagen besessen haben. Insider schätzen den Wert auf rund 1,5 Millionen Euro. Damit werden die Forderungen der Geschädigten wohl bei weitem nicht abgedeckt werden können. Vor allem deswegen, weil den Besitztümern auch finanzielle Verbindlichkeiten bei Banken gegenüber stehen sollen. Ein Masseverwalter soll demnächst bestellt werden.

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