Wienerwald-Leiche identifiziert
Zwei Tage nach dem Fund einer verstümmelten Leiche im Wienerwald bei Gablitz (NÖ) konnte die Identität geklärt werden. Es handelt sich um einen 59-jährigen Serben aus Wien-Josefstadt. Die Umstände des Gewaltverbrechens sind aber weiter mysteriös. Auch Hinweise auf einen oder mehrere Täter sind bisher Mangelware.
Bei Milenko Marinkovic soll es sich laut Polizei um einen unbescholtenen Bürger gehandelt haben, der mit Autos handelte. Sein Verschwinden ist völlig rätselhaft. Am 30. März hatte er noch morgens seine Frau mit dem Auto zur Arbeit gebracht. Der Mann wollte danach zu Hause die defekte Waschmaschine ausbauen und auf die Lieferung eines neuen Gerätes warten.
Doch als die Ehefrau gegen 17.30 Uhr von der Arbeit heimkehrte, war ihr Mann verschwunden. Alles, was sie fand war eine Benachrichtigung des Zustelldienstes. Gegen 13.20 Uhr, als man die Waschmaschine liefern wollte, hatte man bereits niemand mehr in der Wohnung angetroffen. Auch bei einem vereinbarten Treffen mit einem Bekannten am Vormittag war Marinkovic nie aufgetaucht.
Beine verschwunden
Um 21 Uhr erstattete die Frau bei der Polizeiinspektion Fuhrmanngasse Abgängigkeitsanzeige. Fast einen Monat später wurde ihr Mann nun gefunden – ermordet.
Dass es sich um Marinkovic handelt, ergab der Abgleich von aktuellen Abgängigkeitsanzeigen mit den Merkmalen der Leiche. Gewissheit brachten die Fingerabdrücke – Marinkovic hatte sich kürzlich einen Reisepass ausfertigen lassen.
Was sich am 30. März abgespielt hat, ist derzeit noch völlig offen: "Wir sind am Beginn, die Abgängigkeit noch einmal genau zu prüfen. Schließlich gab es bei der Anzeige keinen offensichtlichen Verdacht, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handeln könnte", sagt Chefinspektor Leopold Etz vom Landeskriminalamt NÖ.
Verschwunden sind weiterhin die abgetrennten Beine des Mordopfers. Eine Suche mit Diensthunden am Freitag verlief ergebnislos. Verschwunden ist auch das Auto von Marinkovic.
Es handelt sich um einen auf ihn zugelassenen, schwarzen Toyota RAV 4, mit dem Kennzeichen W-VRCIN1. Die Polizei hofft jetzt auf Hinweise zu dem Mann und seinem Umfeld. Vielleicht hat ihn jemand am 30. März noch gesehen. Hinweise unter 059133 30 3333.
-
Hauptartikel
-
Hintergrund
Kommentare