Schandfleck wird abgerissen: Müller-Kaufhaus weicht neuem Projekt
Fünf Jahre lang war es ein Schandfleck für die Wiener Neustädter Innenstadt. Ein leer stehender Gebäudekoloss, der seinen Teil zur Tristesse in der frequenzgeschwächten Innenstadt beitrug.
Damit ist es nun vorüber. Am Donnerstag beendeten Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) und Jürgen Kaiser vom Wiener Neustädter Architektur- und Planungsbüro Ebner die Geheimniskrämerei rund um die Zukunft des alten Müller-Kaufhauses in der Fußgängerzone Wiener Straße.
Abrissbirne
Schon ab dem 19. Februar wird das marode Gebäude mit der Abrissbirne und Baggern dem Erdboden gleich gemacht. An der Stelle wird ein modernes Geschäftshaus samt Tiefgarage, einem Billa-Supermarkt sowie Gastronomieflächen im Erdgeschoß und darüber liegenden Miet- und Eigentumswohnungen errichtet.
Hinter dem Projekt steht die „NLY Invest GmbH“ des Unternehmers Nikolaj Hummelbrunner und Partner. Die Investmentfirma hat nicht zuletzt wegen des Projekts auch ihren Firmensitz von Wien nach Wiener Neustadt verlegt, bestätigt Markus Müller. Etwas mehr als zwei Jahre soll die Umsetzung des Bauvorhabens dauern.
Müller-Abgang war Ärgernis
Wenn Schneeberger an den unrühmlichen Abgang der Kaufhauskette Müller aus der Innenstadt zurück denkt, komme immer noch der Ärger hoch, so der Stadtchef. Müller war mit seinen 70 Arbeitsplätzen aus der Innenstadt ins Einkaufszentrum „Merkur City“ abgewandert, weil man im Shoppingtempel eine Mietvergünstigung bekam.
Alle Rettungsversuche der Politik, was den Standort im Zentrum anbelangt, schlugen damals fehl. Seit Jänner 2019 steht das Kaufhaus deshalb leer.
Drei Monate Abriss
„Mit dem neuen Projekt erfährt die Innenstadt vom Norden her eine massive Aufwertung“, freut sich Schneeberger. Laut dem Stadtchef steht das Planungsbüro von Baumeister Michael Ebner für „gelungene Vorzeigeprojekte“. So werde es auch in diesem Fall sein.
Projektplaner Jürgen Kaiser gab einen Einblick in das Vorhaben. Der Abriss wird ab 19. Februar in etwa drei Monate in Anspruch nehmen. Danach soll zeitnahe mit dem Bau begonnen werden.
38 Parkplätze
Die Tiefgarage im Gebäude wird 38 Stellplätze bieten. Das Erdgeschoß ist für den Supermarkt und Gastronomiefläche reserviert. „Darüber kommen 37 Wohnungen auf vier Etagen. Zwei Etagen davon mit Mietwohnungen und zwei Etagen mit Eigentumswohnungen“, erklärt Kaiser.
Schneeberger spricht von einer enormen Aufwertung für die Wiener Straße. Die Verhandlungen mit dem Rewe-Konzern über die Ausstattung der geplanten Billa-Filiale seien bereits unterschriftsreif, hieß es dazu am Donnerstag.
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