Drohung gegen Schule: 14-Jähriger als Tankstellenräuber bekannt

Polizeieinsatz Lichtenwörth
Teenager stellte sich nach Raubüberfall in Wiener Neustadt. Am Dienstag löste er einen Polizei-Großeinsatz in Lichtenwörth aus.

Die Cobra war in Lichtenwörth (Bezirk Wiener Neustadt) am Dienstag im Einsatz, da ein Teenager (14) eine Drohung gegen die dortige Mittelschule gerichtet haben soll.

Schwerer Raub

Wie der KURIER in Erfahrung bringen konnte, handelt es sich bei dem Verdächtigen ausgerechnet um jenen Burschen, der im Oktober mit einem 15-jährigen Komplizen die OMV-Tankstelle in Wiener Neustadt überfallen haben soll. Beide Verdächtige sind nach 14 Tagen Untersuchungshaft wieder auf freiem Fuß, bestätigt die Sprecherin des Landesgerichtes Wiener Neustadt, Birgit Borns.

Cobra Einsatz Lichtenwörth

An der Schule hatte sich am Dienstag das Gerücht verbreitet, dass der 14-Jährige eine Drohung gegen die Schule ausgesprochen hatte. Er war bis zum vergangenen Jahr selbst Schüler in Lichtenwörth und dort wegen disziplinärer Mängel immer wieder aufgefallen.

Die Schulleitung verständigte gegen 12.45 Uhr die Polizei, bestätigt Polizeisprecher Stefan Loidl. Es handelte sich um eine abstrakte Drohung, so Loidl.

Sensibilisiert durch den schrecklichen Amoklauf in Graz wurde entschieden das Schulgebäude durch die Spezialeinheit Cobra sichern zu lassen. Gleichzeitig lief die Fahndung nach dem 14-Jährigen.

Wie Loidl bestätigt, konnte der Teenager am späten Nachmittag in Wiener Neustadt lokalisiert und durch Polizeikräfte angehalten werden. "Er wird einvernommen", so Loidl. Alles weitere werden die Ermittlungen zeigen.

Der Lichtenwörther Bürgermeister Manuel Zusag (ÖVP) informierte auf seinem Facebookprofil, dass mit der Schulleitung und den Sicherheitsbehörden alle notwendigen Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet worden sind. "Heute wurden aufgrund einer angekündigten Bedrohung im Umfeld unserer Schule umfassende Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Ich darf Ihnen nun mitteilen, dass Entwarnung gegeben werden kann. Die gesuchte Person konnte von den Sicherheitskräften aufgegriffen werden", so Zusag.

Teenager nur kurz in Haft

Der 14-jährige Verdächtige soll zusammen mit seinem Freund (15) eine Tankstelle in Wiener Neustadt überfallen haben.

Der Jüngere stellte sich wenige Tage nach dem Überfall der Polizei. Er gab zu, den Überfall gemeinsam mit seinem Komplizen, der ebenfalls aus Wiener Neustadt stammt, begangen zu haben. Demnach sei er in die Tankstelle gegangen und habe einen Angestellten mit einer Schreckschusswaffe bedroht.

Beide Teenager wurden in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert, aber nach 14 Tagen wieder aus der U-Haft entlassen. In der Jugendstrafsache wurde wegen des geringen Alters der Beschuldigten eine Untersuchungshaftkonferenz abgehalten.

Daran hatten alle Stakeholder wie die Kinder- und Jugendgerichtshilfe teilgenommen. "Beide Beschuldigten wurden unter gewissen Auflagen aus der U-Haft entlassen. Es gab Weisungen, beispielsweise zweimal wöchentlich Termine bei der Bewährungshilfe", erklärt Gerichtssprecherin Birgit Borns

Kommentare