NÖ: Wien investiert kräftig in Therapiezentrum am Land

Im Neubau werden 65 Einzelzimmer und sechs Wohngruppen untergebracht
Neuer Millionenzubau für Ybbser Betreuungscenter als klares Wiener Bekenntnis zum Standort

Im über 200 Jahre betriebenen psychiatrischen Therapiezentrum Ybbs im Mostviertel wird die Stadt Wien bis Ende 2026 einen modernen Zubau für die Sozialpsychiatrie errichten. Das Zentrum, das zum Wiener Gesundheitsverband gehört bietet derzeit knapp über 200 Betreuungsplätze und ist mit über 700 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber im Bezirk Melk.

„Als ein klares Bekenntnis zum Standort Ybbs“, bezeichnete Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) beim montägigen Spatenstich die Investition in den Neubau, der auf Preisbasis 2020 mit 18 Millionen Euro veranschlagt wurde und deshalb die 20 Millionen-Euro-Hürde überspringen dürfte.

NÖ: Wien investiert kräftig in Therapiezentrum am Land

Spatenstich mit Wiens Gesundheitsstadtrat Hacker und Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig aus NÖ

 

Mit dem Neubau entsteht Platz für 64 Einbettzimmer, sechs Wohngruppen, sowie Aufenthalts- und Therapieräume, die insgesamt mehr Komfort und individuellen Freiraum für die Bewohner bringen werden. Mit der Ende 2026 geplanten Inbetriebnahme des Zubaus werden die vom Fonds Soziales Wien finanzierten Betten in der Sozialtherapie von 205 auf 175 reduziert, was insgesamt die Qualität des Aufenthalts steigern soll.

NÖ: Wien investiert kräftig in Therapiezentrum am Land

Einbettzimmer seien sehr wichtig, damit den Bewohnern genügend Rückzugsmöglichkeiten angeboten werden können, erklärte Verwaltungsdirektor und Heimleiter Franz Brandstetter.

Moderne Therapieformen

Bei der Behandlung und Therapie kommen in Ybbs fortschrittliche Methoden zum Einsatz, wie der Direktor der Teilunternehmung Pflegewohnhäuser des Wiener Gesundheitsverbundes Hannes Nadlinger erklärte. Im Therapiezentrum Ybbs wird beispielsweise mit dem sogenannten "Recovery Ansatz“ gearbeitet, bei dem die Bewohner und Patienten selbstbestimmt ihre Therapie mitgestalten und so ihre eigenen Ressourcen gezielt aktivieren können.

Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und die Ybbser Bürgermeisterin Ulrike Schachner (SPÖ) betonten neben der  medizinischen die wirtschaftliche Bedeutung des Standorts. Im Zentrum arbeiten nicht nur Psychiater, Therapeuten und Pflegepersonen, die Einrichtung betreibt auch Werkstätten und eine Tischlerei und ist Arbeitgeber für viele verschiedene Berufsgruppen. 

Die Stadt Ybbs und das Zentrum verbindet eine jahrhundertelange Geschichte: Am Standort wurde im Jahr 1291 ein Zisterzienserkloster gegründet, 1817 wurden hier erstmals psychisch kranke Menschen aus Wien betreut und 1864  errichtete Wien hier ein städtisches Versorgungsheim.   
 

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