Wieder illegales Lagerfeuer: Polizei sucht Camper nach Waldbrand

Wieder illegales Lagerfeuer: Polizei sucht Camper nach Waldbrand
Hantieren mit offenem Feuer seit März in weiten Teilen Niederösterreichs per Verordnung verboten. Es drohen saftige Strafen

Die Sache erinnert frappant an den katastrophalen Waldbrand von Hirschwang (Bezirk Neunkirchen). Vergangenen Oktober wurden dort durch ein illegales Feuer fast 150 Hektar Wald im Raxgebiet vernichtet. Der Schaden beträgt mehr als 30 Millionen Euro.

Trotz seit dem 12. März aufrechter Waldbrandverordnung haben Unbekannte am Wochenende auf dem Katzberg bei Waidmannsfeld im Piestingtal (Bezirk Wiener Neustadt) verbotenerweise ein Lagerfeuer im Wald entzündet. Die Feuerstelle wurde laut den polizeilichen Ermittlungen anscheinend nicht ausreichend abgelöscht, wodurch es Sonntag früh zu einem Feuer in dem entlegenen Waldgebiet gekommen ist.

In demselben Areal war bereits am 3. Mai rund ein Hektar Wald lichterloh in Flammen aufgegangen. Damals standen mehr als 100 Feuerwehrmitglieder und zur Sicherung im steilen Gelände auch Bergretter stundenlang im Einsatz, um den Waldbrand in den Griff zu bekommen.

Sonntag früh gegen 9.30 Uhr hatten Mitglieder der Feuerwehr Neusiedl sowie Anrainer aus Pernitz erneut eine Rauchsäule auf dem Katzberg wahrgenommen. Aufgrund starker Windböen musste von einer raschen Ausbreitung des Feuers in dem Waldgebiet ausgegangen werden. Fünf Feuerwehren mit 70 Mann wurden an die Einsatzstelle entsandt.

Schweißtreibend

Das betroffene Gebiet konnte über Forstwege zwar rasch erreicht werden. Um zum Brand zu gelangen, mussten die Feuerwehrleute aber zu Fuß mitsamt der Ausrüstung durch extrem steiles Gelände aufsteigen – ein schweißtreibendes und extrem anstrengendes Unterfangen, heißt es vonseiten des Bezirksfeuerwehrkommandos Wiener Neustadt. Es dauerte zwei Stunden, bis die Löschtrupps das Feuer im Griff hatten und alle Glutnester abgelöscht waren.

Wieder illegales Lagerfeuer: Polizei sucht Camper nach Waldbrand

Der illegale Campingplatz samt Feuerstelle am Katzberg

Im Juli 2020 waren die Feuerwehren bereits an derselben Stelle bei einem Waldbrand im Einsatz gewesen. Auch damals war eine unsachgemäß abgelöschte und verbotene Feuerstelle der Auslöser für den Waldbrand.

Direkt neben dem Lagerfeuer entdeckten die Einsatzkräfte einen Lager- und Schlafplatz, der aus Holz errichtet wurde. Bei der Polizei geht man davon aus, dass der Bereich von Campern genutzt wurde. Dass trotz eindringlicher Warnungen und einer aufrechten Walbrandverordnung immer noch Feuerstellen in Wald und Waldnähe entzündet werden, sorgt bei Polizei und Feuerwehr für absolutes Unverständnis.

Dem Verursacher drohen im Fall der fahrlässigen Herbeiführung einer Feuersbrunst empfindliche Strafen bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe.

Handydaten

Im Fall des verheerenden Waldbrandes von Hirschwang lässt die Justiz sogar eine Funkzellenanalyse der verwertbaren Handydaten vom Tatort durchführen. Ermittler hoffen, auf diese Art doch noch den oder die Verursacher des Millionenfeuers ausforschen zu können.

Kommentare