Wie Anrufsammeltaxis leere Linienbusse im Öffi-Verkehr ablösen

Die VOR Felx-Taxis stehen seit Juli in der Region um Amstetten im Einsatz
Pilotversuch in 13 Mostviertler Gemeinden soll auf NÖ ausgerollt werden. E-Kleinbusse können per App zur Fahrt in den Job oder in die Schule bestellt werden.

Zufrieden zeigen sich Niederösterreichs Verkehrsplaner mit den im Juli im Mostviertel gestarteten neuen VOR Flex Anrufsammeltaxis (AST).  Knapp 9.000 Fahrgäste wurden von den Elektrokleinbussen in den 13 teilnehmenden Gemeinden rund um  Amstetten bislang transportiert. Die  Minibusse  ersetzten Großraumbusse, die früher zu Fixzeiten auf festgelegten Routen  als Öffi-Verkehrsmittel angeboten, aber äußerst dürftig genutzt wurden.

Die Mini-Busse, die von den Fahrgästen hauptsächlich über die VOR Fex-App, aber auch telefonisch mindestens eine Stunde vor der gewünschten Abfahrtszeit angefordert werden, fahren in den Teilnehmer-Kommunen insgesamt 400 beschilderte Sammelpunkte an. Zum VOR-Tarif  sind die Busse, anders als die Linienbusse, nur auf Bestellung unterwegs. Angeboten wird das Service von Montag bis Samstag von 5.30 bis 20 Uhr.

Wie Anrufsammeltaxis leere Linienbusse im Öffi-Verkehr ablösen

VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll und LH-Vize Udo Landbauer 

„Es ist erfreulich, dass das Angebot sehr stark von Pendlern und Schülern genützt wird. Unsere Landsleute sind auf zuverlässige Verbindungen angewiesen - das wollen wir erfüllen. Mit VOR-Flex stärken wir die Mobilität ganz gezielt im ländlichen Raum“, sagt der zuständige Landesverkehrsreferent LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ). Er hat das von seinem Vorgänger LR Ludwig Schleritzko (ÖVP) vor einem Jahr präsentierte Pilotprojekt im Sommer gestartet. Ihm  sei wichtig, dass die Öffis an die Bedürfnisse der Familien, Schüler und Pendler angepasst werden, versichert Landbauer. Flexible Mobilitätsangebote seien gefragt, nicht überall und jederzeit würden 12 Meter-Busse oder gar Bahnen Sinn machen, so der LH-Vize.

VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll ist zufrieden.  „Wir sprechen hier von einem Pilotprojekt, das mit über 200 Fahrgästen in der ersten Juliwoche einen starken Start hingelegt hat. Ende November sind wir bereits bei der 500er Marke angekommen. Diese Entwicklung zeigt, dass unser Ansatz, den Linienverkehr - Bus und Bahn - mit VOR Flex Anrufsammeltaxis zu verknüpfen, nicht nur technisch funktioniert, sondern von den Menschen auch angenommen wird“, so Schroll.

Erkenntnisse

Die Auswertung der Nutzungszahlen soll Erkenntnisse für die Weiterentwicklung und künftige VOR Flex Projekte bringen. So zeigen sich starke Morgen- und Nachmittagsspitzen in der Nachfrage: Die meisten Fahrgäste sind zwischen 5.30 und 8 Uhr sowie 14 und 16.30 Uhr unterwegs. Dass damit Wege zur Arbeit oder Ausbildungsstätte bewältigt werden, zeigt der Umstand, dass die Frequenzen in den Ferien sinken. In den Monaten Juli und August waren rund 60 Prozent weniger Fahrgäste unterwegs als nach den Sommerferien.

Der Ansatz, liniengebundenen öffentlichen Verkehr mit bedarfsgesteuerten VOR Flex Anrufsammeltaxis zu verknüpfen, soll in den nächsten Jahren in Niederösterreich weiterverfolgt werden, kündigte auch Landbauer an. Einzelne  Gemeindeanbote, etwa in Maria Anzbach oder in Ebreichsdorf sind bereits oder werden demnächst gestartet.

Evaluierung

Im VOR selbst wurde ein Team mit hohen technischen und organisatorischen Kompetenzen aufgebaut, das beständig an Weiterentwicklungen arbeitet. Lerneffekte sehen die Experten des VOR bei der Stabilität und Bedienung der VOR Flex-App sowie in der Kapazitätsplanung: Derzeit müssen zu besonders nachgefragten Zeiten Fahrgäste manchmal lange Wartezeiten auf das nächste freie Fahrzeug in Kauf nehmen.
Ein Überblick über das Pilotprojekt VOR Flex Mostviertel West findet sich  online unter https://www.vor.at/flex/vor-flex-mostviertel-west.
 

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