Westbahn-Pendler am Abstellgleis

Zehn Gemeinden entlang der Westbahn mit insgesamt 45.000 Einwohnern fordern wirksame Verbesserungen.

Obwohl die Westbahn zu den wichtigsten Verkehrsachsen des Landes zählt, fahren mehr als 70 Prozent der Pendler aus dem Wiental mit dem Auto zur Arbeit.

Der Grund ist im nicht gerade kundenfreundlichen Bahn-Alltag zu suchen: Während Fernzüge durch die kleinen Lokalbahnhöfe brausen ohne anzuhalten, ist das Angebot an Regionalzügen lückenhaft, Anbindungen an den Fernverkehr und das regionale Busnetz sind kaum vorhanden. Dazu kommen viele Verspätungen und Zugausfälle.

Verbesserungen sind erst ab 2013 in Aussicht, wenn der Fernverkehr auf der Neuen Westbahn fährt und die "alte" Strecke mehr Güter- und Regionalzüge aufnehmen kann. Rechtzeitig vor diesem Termin haben nun die Bürgermeister von zehn Gemeinden wirksame Maßnahmen gefordert und die entsprechenden Vorschläge auch gleich präsentiert.

Böheimkirchen, Eichgraben, Gablitz, Kirchstetten, Maria-Anzbach, Neulengbach, Pressbaum, Purkersdorf, Tullnerbach und Wolfsgraben sind gemeinsam der Wohnsitz von mehr als 45.000 Menschen. Am Montag unterschrieben die Bürgermeister dieser Kommunen eine Resolution an das Finanz- und Verkehrsministerium sowie die Länder Wien und NÖ.

Forderungskatalog

Damit fordern sie die Umsetzung eines Öffi-Verkehrskonzepts für 2013, das vom Aktionskomitee "Unsere Westbahn - unsere Busse " erstellt wurde.

Die wichtigsten Punkte des Papiers:

Halbstundentakt der S 50 bis Rekawinkel; ganztägig, Montag bis Sonntag.

Zusätzlich 15-Minuten-Takt in der Morgen- und Abendspitze (Wochentags) bis Tullnerbach-Pressbaum.

Regionalzug R 50 von Wien nach St. Pölten im Stundentakt , beschleunigt bis Rekawinkel, erst von da ab mit Halt in allen Stationen.

Regionalexpress Wien-Amstetten im Stundentakt (Mo-Sa) bzw. zweistündig (Sonn- und Feiertags).

Buslinie 354 (Liesing-Breitenfurt-Wolfsgraben-Pressbaum) stündlich, in Abstimmung mit Bahn-Fahrplan.

Kommentare