Wenig liebevolle "Lovetour": Sexualpädagogen flogen raus

Wenig liebevolle "Lovetour": Sexualpädagogen flogen raus
Bei dem Projekt geht es um Liebe und Sexualität. Mit der Liebe zu seinen alteingesessenen Sexualpädagogen scheint es von Seiten des Landes jedoch vorbei zu sein.

Das Team der "Lovetour NÖ" wurde vor Saisonstart durch neue Mitarbeiter ersetzt. Seit Tagen flattern dem zuständigen Jugendlandesrat Karl Wilfing Protestschreiben der geschassten Pädagogen ins Haus. Auch vom österreichischen Sexualforscher Johannes Wahala wird der Rauswurf "des hoch kompetenten und professionellen Teams" bekrittelt.

Die Lovetour der Fachstelle für Gewaltprävention des Landes kümmert sich seit 2007 um die sexualpädagogische Jugendarbeit an den Schulen sowie um die anonyme Onlineberatung. Pro Jahr werden etwa 5000 Schüler betreut.

Im Vorjahr kam es zum Eklat zwischen dem neunköpfigen Team und der Leitung. Die Sexualpädagogen kritisierten den "mangelhaften" Ausbildungskurs einer neuen Kraft. Der Kurs, der von der katholischen Kirche angeboten wird, befürworte beispielsweise Sex erst nach der Ehe und entspreche nicht den Inhalten der Lovetour, so die Kritik.

Die Sache hatte Konsequenzen: Im Sommer flatterte den neun Mitarbeitern ihr Dienstzeugnis samt dem Rauswurf ins Haus. Nur die – kritisierte – neue Betreuerin behielt ihren Job. "Es war ein gruppendynamischer Prozess gegen eine Person. Deswegen wurde das gesamte Team ausgetauscht. Es gab laufend Probleme, etwa dass sie für die Betreuung immer mehr Geld wollten", erklärt Projektleiterin Henriette Höfner. Nun ist die Politik am Zug.

 

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