Weißer Hof: „Wehren uns mit allen Mitteln gegen Schließung“
Am Montag bestätigte eine parlamentarische Anfrage die Gerüchte der letzten Monate: das AUVA-Rehazentrum Weißer Hof in Klosterneuburg soll 2026 geschlossen werden.
Insgesamt 350 Mitarbeiter arbeiten an diesem Standort. Und eine aktuelle Umfrage des Betriebsrates spricht eine deutliche Sprache. Von 137 Teilnehmern wollen 118 in Klosterneuburg bleiben.
Aber nicht wegen des eigenen Arbeitsweges, wie Betriebsrat Siegmund Linder erzählt: „Fast alle Mitarbeiter sind sich einig, dass Meidling für ihre Patienten kein gutes Umfeld ist. Hier in Klosterneuburg sind wir von Natur umgeben. Das gibt es in Wien nicht.“
Vorbereitungen gegen Schließung
Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter ist auch bereit an Protestaktionen teilzunehmen und genau das sei nun in Vorbereitung erklärt der Betriebsrat: „Wir werden uns mit allen Mitteln gegen die Schließung des Standortes wehren.“ Unter anderem soll der Kontakt zu den politischen und weiteren Entscheidungsträgern intensiviert werden.
Neben den Mitarbeitern melden sich auch ehemalige Patienten und deren Angehörige zu Wort, wie Linder erklärt. Einer der bekanntesten ehemaligen Patienten ist FPÖ-Chef Norbert Hofer. Er fordert in einer Aussendung, von der Bundesregierung eine Standortgarantie. „Ich verdanke dem Weißen Hof und seinen Mitarbeitern alles“, so Hofer, der nach seinem Paragleiter-Unfall acht Monate in der Einrichtung behandelt wurde.
Grundstückskauf angedacht
Unterdessen ist eine Übersiedlung laut AUVA frühestens für 2026 angepeilt. Am weiteren Betrieb im Weißen Hof in den kommenden sechs Jahren soll sich nichts ändern. Warum man die Übersiedlung überhaupt machen will, begründet die AUVA auf KURIER-Nachfrage mit der Verschränkung von Akutbehandlung und weiterführender Rehabilitation.
Einige orten aber ein Platzproblem am neuen Standort. Die AUVA erklärt, dass der Standort Meidling genug Reserven hätte, um die Betten aus dem Weißen Hof zu übernehmen.
Laut dem SPÖ-Nationalratsabgeordneten Rudolf Silvan wurde aber noch während seiner Zeit als AUVA-Landesgeschäftsstellenleiter mit den ÖBB über ein Grundstück neben dem UKH Meidling verhandelt. „Da waren die Verhandlungen eigentlich abgeschlossen und man hat sich auf einen Kauf geeinigt. Doch plötzlich wollte die ÖBB nicht verkaufen. Das bedeutet, dass man offenbar doch mehr Platz braucht“.
Sowohl AUVA als auch ÖBB wollten dazu keine Stellung nehmen.
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