"Spare in der Zeit": Guntersdorf hält Budget stabil und investiert

Guntersdorf Raiffeisenplatz
Die Gemeinde im Bezirk Hollabrunn musste keine Erhöhung der Gebühren beschließen. Die Schulden sollen in den kommenden drei Jahren ebenfalls reduziert werden.

"Spare in der Zeit, dann hast du in der Not." Dieser Weisheit bedient sich Bürgermeister Roland Weber (ÖVP), wenn er auf das Budget seiner Gemeinde Guntersdorf (Bezirk Hollabrunn) blickt. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen, fand sich bei den Guntersdorfern keine Gebührenerhöhung auf der Tagesordnung der Dezember-Sitzung.

Meilenstein und "halbwegs stabile" Gemeindeausgaben

Für den Steuerberater ist wichtig, dass die Gemeinde ihre Hausaufgaben gemacht hat: Schule, Kindergarten und Straßenbau sind auf dem Stand, der mit 2025 geplant war. Mit der Eröffnung des Ärztezentrums sei ein Meilenstein gelungen. Es hat der Gemeinde zwar 2,2 Millionen Euro gekostet, bringe aber nun Einnahmen. Somit ist in den vergangenen Jahren viel investiert worden. "In den nächsten Jahren werden wir uns mit Investitionen zurückhalten müssen", so Weber. 

Die Ausgaben der Gemeinde beschreibt er als "halbwegs stabil", ein großer Brocken sind die Personalkosten, die sich mit etwa 535.000 Euro im Budget wiederfinden.

Worauf der Bürgermeister stolz ist: Der Raiffeisenplatz gegenüber des Gemeindezentrums sowie die Bahnstraße werden erneuert, die Bauarbeiten sollen im Herbst 2026 abgeschlossen sein. Für die 500.000 Euro, die die Gemeinde dafür bezahlen muss, ist kein Kredit nötig: "Das zahlen wir aus unserem eigenen Budget." 

Schulden sollen in drei Jahren unter 2 Millionen Euro liegen

Hilfreich sei, dass in den nächsten Jahren "gröbere Kredite" auslaufen würden. Der Schuldenstand werde zwar im nächsten Jahr von 2,6 Millionen zwar auf 2,7 Millionen Euro ansteigen, aber: "Wir werden in den nächsten drei Jahren unter zwei Millionen Euro kommen", blickt Weber zuversichtlich in die Zukunft.

"Der Bund sollt' sich was von uns abschauen", nickte FPÖ-Mandatar Josef Weiß anerkennend mit dem Blick aufs Budget, das einstimmig beschlossen worden ist. 

Gemeinden als Vorbild für den Bund

Der Bürgermeister ist überzeugt: "Jeder sollte in seinem Bereich schauen, dass es funktioniert. Dann kann es eigentlich kein Problem geben." Konkret meint er damit, dass mit der Bevölkerung gearbeitet werden muss, Gebühren nur dann erhöht werden, wenn der Gebührenhaushalt nicht mehr kostendeckend ist ("Bei uns wird es sich noch eine Zeit ausgehen.") oder wenn die Wirtschaft boomt. 

Mit einem Schmunzeln meint er: "Die Gemeinden müssen damit eine Vorbildwirkung für den Bund haben."

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