Billa-Start im "Gunterspark": Projekt gelingt nach langem Ringen
Bürgermeister Roland Weber (r.) bedankte sich bei Rewe-Vertriebsleiter Oliver Marx für die gute Zusammenarbeit und begrüßte Filialleiterin Denise Lehner.
Es ist vollbracht: Im Guntersdorfer Industriegebiet (Bezirk Hollabrunn) wurde zwar nicht mit Pauken und Trompeten, aber mit einer Abordnung der Trachtenkapelle Guntersdorf, eine Billa-Filiale eröffnet. Ein Projekt, das Bürgermeister Roland Weber doch einige "sehr dunkle Phasen" beschert hat.
Das Planen dauerte, der Bau ging schnell
Im Dezember 2024 war es endlich soweit: Alle Genehmigungen und Unterschriften waren nach jahrelangen Verhandlungen und Gesprächen unter Dach und Fach, der neue Standort an der Weinviertler Schnellstraße S3 konnte errichtet werden. "Wenn man mit dem Planen fertig ist, geht das Bauen relativ schnell", kann Weber bei den Gedanken an die schwierige Vorlaufzeit schon schmunzeln. Gearbeitet wurde bis zur letzten Minute, doch der 650 Quadratmeter große Billa ist fertig.
Weber kam nicht umhin, "ein paar Gedanken über diesen Meilenstein" mit den Gästen beim Eröffnungsfest zu teilen. Darunter war auch Eigentümer Reinhold Frasl, dem der Gemeindeschef für die gute Zusammenarbeit dankte, "auch in schweren Stunden", wie er ergänzte.
Ende Oktober war noch Baustellenbetrieb im Guntersdorfer Industriegebiet - am 27. November wurde die Billa-Filiale eröffnet.
2018 wurden die ersten Schritte für das Guntersdorfer Gewerbegebiet gemacht: Die Gemeinde erwarb die Grundstücke und widmete sie um. Damals war schon ein Nahversorger geplant. Denn jener im Ort hat 2022 seine Pforten geschlossen. Übrig blieb die Bäckerei Angenbauer in der Kirchengasse.
Zähe aber erfolgreiche Verhandlungen
Ideen und Visionen der Gemeinde wurden 2018 präsentiert, 2019 kam Projektentwickler Reinhold Frasl hinzu, die Verhandlungen mit dem Rewe-Konzern begannen. "Sie waren zäh, aber erfolgreich", so Weber, der sich auch durch die "sehr dunklen Phasen, die es gegeben hat" durchkämpfte und all jenen die Stirn bot, die das Projekt verhindern wollten.
Frasl ist trotz zäher Verhandlungen guter Dinge, an die schweren Stunden von denen der Gemeindechef sprach, könne er sich gar nicht erinnern, scherzte er. "Der Bauabschnitt 1 im 'Gunterspark' ist abgeschlossen. Wir wollen aber weiterbauen und das Projekt vervollständigen." Was genau meint Frasl damit? Er will das Nahversorgerprojekt vergrößern.
Wächst die Gemeinde, kann auch der Nahversorger wachsen
"Die Flächen sind dafür reserviert", bestätigt Weber auf KURIER-Nachfrage. Die Billa-Filiale sei zudem so ausgelegt, dass man sie vergrößern könne. Dafür muss aber auch die Gemeinde wachsen: Ein Nahversorger darf bei maximal 1.000 Einwohnern bis zu 750 Quadratmetern groß sein. Hat eine Kommune mehr Einwohner, darf der Nahversorger erweitert werden. Guntersdorf allein hat derzeit knapp unter 900 Einwohner.
Vertriebsleiter Oliver Marx werde nach der Billa-Eröffnung nun bei jeder anderer Gemeinde einfordern, "es so zu machen, wie in Guntersdorf", denn noch nie war der Rewe-Konzern in die Vorarbeiten so eingebunden, wie hier.
Musik, Würstel und Glühwein
Der Parkplatz war bei der Eröffnungsfeier jedenfalls bis auf den letzten Parkplatz voll - die Musik spielte, es gab Würstel, Bier, Wein und Glühwein. Nach dem Festakt ging's für viele Gäste ans Einkaufen im neuen Nahversorger.
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