Ein „königlicher“ Tropfen: Hier wird Qualität im Weinglas serviert

Ein „königlicher“ Tropfen: Hier wird Qualität im Weinglas serviert
In Gumboldskirchen werden die bekannten Königsweine hergestellt. Besonders für die Qualität der Weine ist die Gegend bekannt.

Zusammenfassung

  • Gumpoldskirchen ist bekannt für seinen Königswein, der aus besten Trauben der Region hergestellt wird.
  • Der 2024er Königswein ist eine Cuvée aus Zierfandler und Rotgipfler, die von zehn Weinbaubetrieben gemeinschaftlich produziert wird.
  • Jeder Jahrgang des Königsweins weist unterschiedliche geschmackliche Nuancen auf, die von der Lesezeit beeinflusst werden.

Gumpoldskirchen im Bezirk Mödling zählt zweifellos zu den prominentesten Weinorten Österreichs. Die Thermenregion Wienerwald bietet den Winzern hier ideale Voraussetzungen. Für den „Gumpoldskirchner Königswein“ werden nur beste Trauben von besonderen Lagen verwendet.

Das Ergebnis verkörpere „perfekt die zentralen Werte der Tourismusdestination, wie Qualität, Regionalität und Authentizität“, sagt dazu Wienerwald Tourismus-Geschäftsführer Michael Wollinger, der die Patenschaft für den Jahrgang 2024 übernommen hat. All diese Qualitäten des Königsweines seien „sehr hilfreich für die touristische Vermarktung der Region“.

Die Idee geht auf das 12. Jahrhundert zurück. Als sich Babenberger und Habsburger im Gumpoldskirchner Melkerhof niederließen, war dies durch den Weinbau begründet, was auch urkundlich belegt ist. Bereits vor Jahrhunderten waren die besten Lagen Lieferanten des Weines der Könige – da lag es nahe, dem Ortswein auch einen royalen Namen zu geben.

Gemeinschaftsprodukt

1957 erstellte der Markenschutzverband erstmals Richtlinien: Der Königswein ist eine Cuvée aus Zierfandler und Rotgipfler. Kelterte zuvor jeder Winzer seinen eigenen Königswein, so wurde er ab 2002 ein Gemeinschaftsprodukt, wofür sich zehn Weinbaubetriebe zusammenschlossen.

Bei Johannes Gebeshuber reifte der 2024er-Jahrgang auf Feinhefe. „Ausgebaut wird er mit trockenem und lieblichem Charakter, wofür auch der Lesezeitpunkt mitverantwortlich zeichnet“, schildert er. „Bei früher Lese weist er eine Zitrusnote auf, bei späterer eine tropische Exotik bis hin zu Banane und Maracuja.“

Auch beim Marketing setzt man auf neue Impulse: Ein Jahr lang begleitete der Gumpoldskirchner Videoproduzent Benjamin Freudl die Königsweinwinzer und hielt deren Arbeit mit der Kamera fest. 

Weinbau- und Kellermeister Konrad Reisacher betont: „Jeder Jahrgang weist andere geschmackliche Nuancen auf.“ Reisacher zeichnet für die Verwaltung der Ortsweinvinothek verantwortlich, in der Königsweine lagern. „Der älteste ist aus dem Jahr 1957 – und nach wie vor genieß- und trinkbar“, betont er. Sein „Liebling“ ist der 1964er – „ein großer Jahrgang“, schwärmt er. 

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