Bei den Hausdurchsuchungen entdeckte die Kriminalpolizei sieben Werke des im April des Vorjahres verstorbenen Malers, die Bilder sind KURIER-Informationen zufolge bereits wieder zurück in Österreich.
Großer Schaden
Der Hintergrund zu den Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich liest sich wie ein spannender Krimi. Unter Verdacht steht ein 49-jähriger Rumäne, der von 2002 bis 2010 als Hilfsarbeiter für die Familie Nitsch gearbeitet haben soll. Geht es nach der Staatsanwaltschaft, dann kümmerte sich der Mann aber nicht nur um den Garten und das Haus, der Verdächtige soll auch jede Menge (signiert und unsigniert) Bilder im Wert von mehr als 435.000 Euro gestohlen haben.
Das Diebesgut soll in weiterer Folge nach Rumänien verbracht worden sein, heißt es.
Im Jahre 2020 ließ sich der 49-Jährige scheiden, wodurch einige Gemälde in den Besitz seiner Ex-Gattin kamen. Diese dürfte im Winter 2020/2021 einen Teil der Gemälde an einen heute 60-jährigen serbischen Staatsbürger verkauft haben, der ebenfalls in Rumänien lebt.
Der 60-Jährige ersuchte wiederum seinen in Deutschland lebenden Bekannten, einen zur Tatzeit 59-jährigen rumänischen Staatsbürger, beim Verkauf der Bilder behilflich zu sein. Der 59-Jährige beauftragte ein österreichisches Auktionshaus in Wien mit der Versteigerung von vier Nitsch-Gemälden. Er verschleierte die Herkunft der Bilder, indem er gegenüber dem Auktionshaus seine Mutter als rechtmäßige Besitzerin angab.
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Die ersten beiden Bilder wurden am 24. Juni 2021 an bislang noch unbekannte Käufer zu 15.000 und 19.000 Euro versteigert. Der Versteigerungserlös wurde bislang noch nicht ausbezahlt. Zwei weitere Bilder im Wert von etwa 70.000 Euro konnten kurz vor der Versteigerung sichergestellt werden.
Bei der Einvernahme durch die Kripo gab der 49-jährige Hauptverdächtige an, dass Hermann Nitsch ihm die Gemälde geschenkt hätte. Er, seine Ex-Frau und drei weitere Verdächtige wurden wegen Hehlerei angezeigt.
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