13-jährige Waldviertlerin legt Fantasyroman vor
Alle 10.000 Jahre wird eine Auserwählte geboren – der 16-jährigen Zalia Ashred ist das ziemlich egal, sie will nichts von Prophezeiungen wissen. Sie glaubt, ein normales Leben zu führen – bis ein Drache ihr ihr Schicksal präsentiert: Die Rettung der Welt lastet auf den Schultern der 16-Jährigen.
„Ich mag die Welt, in der Zalia lebt lieber als unsere“, erzählt Emma Kranz. Vor der 13-Jährigen dampft eine heiße Schokolade. Zalias Welt hat sie selbst erfunden. Genauso wie ihr Schicksal, den Drachen und den Kronprinzen Sorren, der Zalia nicht von der Seite weichen will.
Auf 491 Seiten hat sie die Geschichte niedergeschrieben. Ende September ist Emmas Fantasyroman „Der Fluch der 10.000“ erschienen.
Die ersten Zeilen
Als die Waldviertlerin die ersten Zeilen davon verfasste, war sie zwölf Jahre alt. Das daraus wirklich ein Buch – ein dicker Schmöker – würde, wagte sie da noch nicht zu träumen. Viele „kleine“ Geschichten hatte sie davor schon angefangen und nicht abgeschlossen – „Schreiben ist mein Hobby“, sagt die Schülerin der Sportmittelschule Zwettl.
Der Deutschunterricht sei aber in der vierten Klasse nicht so spannend, weil sie so „sachliche Texte“ schreiben müssten. Und Emma gibt zu: „Meine Rechtschreibung ist auch nicht so gut.“ Etwas, wovon sie sich aber nicht aufhalten lässt und ihre Leidenschaft weiterverfolgt, sich in Fantasiewelten träumt und sie schreibend festhält.
„Rund sechs Monate habe ich an dem Buch geschrieben“, sagt sie. „Jeden Tag mindestens zwei Stunden, in den Sommerferien sogar oft länger“, erzählt ihre Mutter, die beim Interview dabei ist. „Es wurde dann neben der Schule schon manchmal stressig“, so Emma. Anfangs wusste niemand, dass sie an einem Buch schreibt.
Keine Schreibblockaden
Ob es Zeiten gab, wo sie nicht mehr weiterwusste, eine Schreibblockade hatte? „Nein, nur manchmal brauchte ich etwas länger, um die richtigen Formulierungen zu finden“, blickt die Jungautorin zurück. Bevor sie mit „Der Fluch der 10.000“ anfing, hat sie ihre Ideen dafür notiert.
Eine „ganz kleine Romanze“ ist auch dabei, sie liest nämlich nicht nur Fantasybücher, sondern auch „Young Adult“-Romane, die sich mit Liebe und Beziehungen beschäftigen. Ihr Erstling – von dem sie bald 200 Stück verkauft hat – sollte, wenn es nach ihr geht, der Auftakt einer Reihe werden. „Ich sammle schon wieder Ideen. Das jetzige Buch hat ein offenes Ende“, meint die Jugendliche.
Die Figuren, die sie entworfen hat, hat sie nicht nur mit Worten gezeichnet, sondern auch gemalt. Zeichnen ist eine weitere Leidenschaft von ihr. Auch den Entwurf für das Buchcover, auf dem eine Uhr und ein Schwert zu sehen ist, hat sie gemacht und der Verlag dann grafisch umgesetzt.
Bogenschützin
Als Emma rund um den Jahreswechsel mit dem Text fertig war, gab sie ihn zuerst ihrer Mama zum Lesen. „Ich war erstaunt vom Inhalt, so manche Formulierung in so jungen Jahren ist schon beachtlich. Ich war begeistert“, erzählt Edeltraud Kranz.
Emmas Begeisterung für Fantasybücher hat mit Harry Potter begonnen, sie war sieben, als sie die Bücher gelesen hat. Mit zehn folgte die Herr-der-Ringe-Trilogie. Der Gedanke, dass ihr eigenes Buch auch einmal Filmvorlage sein könnte, gefällt ihr.
Was sie aus ihrer Romanwelt mitgenommen hat, ist das Bogenschießen. „Ich habe damit angefangen und fühle mich dabei, als wäre ich selbst Teil einer Fantasywelt“, schildert die sportbegeisterte 13-Jährige. Im Advent war sie auf drei Adventmärkten in der Region vor Ort und hat ihre Bücher signiert.
„Der Fluch der 10.000“ ist im Novum Verlag erschienen und ist online bestellbar. Wer gerne durchblättert, kann das in der „Stadtgreißlerei“ in Schrems tun.
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