Waffen und Hitler-Bilder aus „Sammelleidenschaft“

Die Ermittler benötigten einen Kleinbus, um das sichergestellte Waffenarsenal wegzuschaffen
Schuldsprüche bei Prozess gegen 54-jährigen Ingenieur und seine Frau. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Laut Ermittlern wäre bei dem Arsenal an Waffen, Sprengstoff und Munition selbst Briefbomber Franz Fuchs „blass vor Neid geworden“. In einem Haus im Bezirk Baden stieß der Verfassungsschutz im Vorjahr auf ein illegales Arsenal von Maschinen-, Scharfschützen- und Sturmgewehren, Pumpguns und 1,2 Tonnen Munition und fand obendrauf noch NS-Devotionalien wie Hitler-Bilder oder eine Rommel-Büste.

Ein 54-jähriger Ingenieur will das alles aus purer „Sammelleidenschaft“ und wegen seines Enthusiasmus für Waffen angehäuft haben, wie er am Dienstag bei seinem Prozess am Landesgericht Wiener Neustadt erklärte. Nazi sei er keiner. Wieso er dann Bilder von Schäferhunden mit erhobenem Pfötchen oder Adolf Hitler als Fußballer, der „Gas geben kann“, via Whatsapp an einen einschlägig bekannten Neonazi geschickt hat, wollte der Richter wissen. „Es war nur Bespaßung. Ich bereue diese Geschmacklosigkeit zutiefst“, erklärte der Angeklagte. Den Kontakt hätte er abgebrochen.

Akademikerin

Mitangeklagt nach dem Verbots- und Waffengesetz war auch die Ehefrau, eine Akademikerin und Managerin. Sie sei ein 1968er-Jahrgang und stamme aus einer Generation und einem Elternhaus, in dem der Mann das Sagen hatte. Ihrem eigenen konnte sie das Waffensammeln deshalb nicht ausreden.

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