Vorschriften und unauffindbarer Akt ärgern Weinhändler

Michael Toifl zeigt den Grundriss der neuen Halle auf einem Plan
Michael Toifl beklagt eine Bauverzögerung von einem Jahr. Die Behörde dementiert.

Michael Toifl liebt den Verkauf. Seit seine Kinder den Weinhändler aus Hadersdorf, Bezirk Krems, im Betrieb unterstützen, kann er das ausleben, holt für die Firma deutlich mehr Aufträge als bisher. Doch seine Freude ist getrübt. Schuld daran ist aus seiner Sicht die Behörde: "Kommenden Herbst sollte eigentlich eine bessere Flaschenfüllanlage in einer neuen Halle fertig sein. Doch wegen der vielen Verzögerungen gibt es keine Chance, diesen Termin einzuhalten."

4000 Quadratmeter groß soll die neue Halle werden. Eine leistungsfähigere Flaschenfüllanlage als bisher soll die Kapazität auf 12.000 Flaschen pro Stunde erhöhen. "Die Aufträge dafür habe ich natürlich schon, aber vom Gebäude gibt es bisher erst die Baugrube", seufzt Toifl und erzählt: "Drei Mal war ich auf dem Bausprechtag der Bezirkshauptmannschaft. Jedes Mal hat mir ein neuer Sachverständiger neue Auflagen vorgeschrieben. Natürlich haben wir alles erfüllt. Aber auf einmal ist der Akt praktisch verschwunden. Seit 18 Tagen ist er auf dem Weg zwischen zwei Behörden in Krems und Tulln. Hier ist er weg, dort nicht eingetroffen. Ich habe schon ein Jahr und 15.000 bis 20.000 Euro durch die auferlegten Umplanungen verloren", ärgert sich Toifl.

Diese Aussagen lässt Bezirkshauptmann-Stellvertreter Christian Steger so nicht gelten. "Die Projektunterlagen wurden nicht gesammelt und vollständig übergeben. So war es mehrmals notwendig, Ergänzungen zu verlangen", erklärt der Gewerbereferent. Das könne sich durch Abänderungen ergeben. "Ich sehe schon ein, dass das den Projektwerber nicht immer glücklich macht", sagt Steger.

Was er aber eingestehen muss: Die Unterlagen wurden am 1. Juli von der Bezirkshauptmannschaft Krems an die Brandverhütungsstelle in Tulln übermittelt und waren eine Zeit lang nicht auffindbar. "Der verschollene Akt ist aber wieder aufgetaucht und wird seit einigen Tagen schon wieder weiter bearbeitet", betont Steger.

Kommentare