Volle (Wind-)kraft voraus

windräder
Nach dem "Ja" zum Windpark beginnt jetzt die behördliche Prüfung.

Am Sonntag hat die Bevölkerung von Traismauer entschieden. "Ja", es soll ein Windkraftprojekt im Ort realisiert werden. 45,2 Prozent der Wahlbeteiligten haben an der Volksbefragung teilgenommen. 65,7 Prozent (1601 Stimmen) der Teilnehmer haben für den Windpark gestimmt, 34,3 Prozent (835 Stimmen) waren dagegen. Bürgermeister Herbert Pfeffer (SPÖ) ist mit der Wahlbeteiligung zufrieden. "Wir haben zuletzt noch versucht, die Leute für die Volksbefragung zu mobilisieren. Dass das Ergebnis doch so eindeutig ausgefallen ist, hat mich aber überrascht", sagt Pfeffer. Wegen der 835 Gegenstimmen will die Gemeinde weiterhin Gespräche mit den Bürgern führen, kündigte Pfeffer an. Beim Betreiberkonsortium des Windparks, den Firmen WEB Windenergie und Naturkraft Schwarzenbohler zeigt man sich "glücklich" über das "eindeutige Votum" des Volkes.

Umweltprüfung

Im nächsten Schritt wird jetzt ein sogenannter Windmessmast errichtet. Dieser 100 Meter hohe Mast soll die Hauptwindrichtung und die tatsächliche Windstärke ein Jahr lang messen. Je nach Ergebnis wird die Position und Anzahl der Windräder fixiert. Auf dem Areal sollen dann bis zu fünf Windräder mit einer Nabenhöhe von 140 Metern und einem Durchmesser von 112 Metern entstehen.

Derzeit prüft die Gemeinde, ob für die Errichtung des Messgeräts ein Gemeinderatsbeschluss oder lediglich eine Genehmigung durch die Baubehörde notwendig ist. Liegt die Bewilligung vor, könnte der Mast noch heuer aufgestellt werden.

Gleichzeitig wird auch das Widmungsverfahren eingeleitet. Zuerst wird eine strategische Umweltprüfung durchgeführt, die vor allem eine naturschutzrechtliche Prüfung beinhaltet. Fällt diese positiv aus, kann der Gemeinderat die Umwidmung in "Grünland-Windkraftanlage" beschließen. Danach wird die Umweltverträglichkeitsprüfung eingeleitet und Tier- und Naturschutz, Schattenwurf, Schall sowie Infraschall geprüft.

Bis dahin wollen die Betreiber den "Informationsprozess sicher nicht unterbrechen", sagt Otmar Schwarzenbohler. Die Kritik der Liste Mit, wonach die Information zum Windpark tendenziös gewesen sei, lässt er nicht gelten. "Wenn das weiterhin behauptet wird, müssen wir rechtliche Schritte einleiten."

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