Vier Wochen nach erstem Abschuss: Wieder Problemwolf in NÖ erlegt
In Salzburg dürften zwei weitere Wölfe aktiv sein. (Symbolbild)
Das Waldviertel gilt mit zumindest vier bestätigten Wolfsrudeln als einer der Hotspots in Österreich, was das Zusammenleben mit den Raubtieren anbelangt. Vier Wochen nachdem in Niederösterreich der erste Problemwolf legal geschossen wurde, ist am vergangenen Wochenende ein zweites Tier erlegt worden.
Im Bezirk Zwettl wurde am Samstag ein Wolf geschossen, nachdem sich das Tier wiederholt bewohnten Gebäuden innerhalb des Ortsgebiets genähert hat.
Wie es am Dienstag vonseiten des LH-Stellvertreters Stephan Pernkopf (ÖVP) heißt, sei es schon in den Tagen und Wochen vor der Entnahme des Wolfes untertags zu Sichtungen und Annäherungen in unmittelbarer Nähe von Häusern gekommen.
Begutachtung durch Sachverständige
Trotz Vertreibungen erfolgten weitere Annäherungen an bewohnte Gebäude. Die Entnahme des Wolfes wurde dem Land Niederösterreich innerhalb der vorgesehenen Frist ordnungsgemäß gemeldet, eine Begutachtung durch Sachverständige des Landes erfolgte umgehend, heißt es beim Land NÖ.
Wolfsverordnung dient der Sicherheit von Menschen
"Wenn sich Problemwölfe bei uns Siedlungen nähern und damit die Sicherheit der Menschen bedrohen, dann dürfen sie natürlich vertrieben und erlegt werden. Denn die Niederösterreichische Wolfsverordnung dient der Sicherheit von Menschen und Nutz- sowie Haustieren vor Wolfsangriffen“, erklärt Pernkopf.
Die NÖ Wolfsverordnung wurde im Herbst des Vorjahrs einstimmig von ÖVP, FPÖ und SPÖ in der Landesregierung beschlossen, gemäß der nun Voraussetzungen für einen Abschuss erfüllt waren, so der LH-Stellvertreter.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf
Schärfere Maßnahmen gefordert
Drei Jahre nachdem in Österreich 2022 der erste Wolf in Kärnten legal "entnommen“ wurde, war es Anfang Oktober in Niederösterreich zum ersten offiziellen Abschuss eines Problemwolfs gekommen. Nach Angriffen auf Nutztiere und Rissen, sei der Abschuss damals völlig regelkonform erfolgt.
Überraschend kam der erste Wolfsabschuss in NÖ nicht. Gerade der Bezirk Zwettl gilt mit seinen drei bestätigten Wolfsrudeln in Gutenbrunn, Arbesbach und Allentsteig als Brennpunkt, was die Raubtiere anbelangt.
Nach einer Vielzahl von Nutztier-Rissen haben Landwirte und Betroffene in der Region bereits 2023 die Initiative "Wolf Stopp“ gegründet. Die Gruppe verlangt schärfe Maßnahmen gegen die Raubtiere und eine Bestandskontrolle durch Abschuss. In Niederösterreich wurden heuer 48 Nutztiere wie Schafe und Ziegen nachgewiesenermaßen von Wölfen gerissen, bestätigt das Land.
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