Vier Jahre lang feierten in der Lounge viel mehr Gäste als erlaubt

Vier Jahre lang feierten in der Lounge viel mehr Gäste als erlaubt
Die Lokalinhaber finden, dass die Behörde sie für eine Verzögerung bestraft, die sie selber verursacht hat. Die Beamten meinen, dass die Antragsteller das Problem längst kannten und mit dem verspäteten Beistellen von Unterlagen selber Verzögerungen verursacht hätten.

Um das Überleben eines Nachtlokals in Krems – das offenbar vier Jahre lang unter falschen Voraussetzungen betrieben worden war – geht es kommende Woche bei einer gewerbebehördlichen Verhandlung. „Wenn wir nur 50 Leute hinein lassen würden, wie das gefordert wird, können wir zusperren. Unter diesen Voraussetzungen hätten wir das Lokal auch nie übernommen“, sagt Bettina Lengauer, die das Lokal „Und-Lounge“ im Keller des „Kloster Und“ gemeinsam mit ihrem Mann Alexander betreibt.

Jetzt soll die Genehmigung neu ausgestellt werden. Allerdings haben alle Anrainer Parteienstellung und man hört, dass einiges an Widerspruch zu erwarten sein dürfte.

„Als wir vor vier Jahren übernommen haben, war uns das nicht klar. Ich dachte, dass sich die Zahl 50 nur auf Sitz- und nicht Stehplätze bezieht“, erzählt Bettina Lengauer. In der Praxis seien rund 150 Besucher im Lokal. Auf der Homepage des 185 Quadratmeter großen Lokals sind 170 Personen als Fassungsvermögen angegeben.

„Vier Jahre lang hat uns niemand überprüft. Wäre einmal jemand gekommen, wäre das früher aufgefallen und wir hätten das längst neu beantragen können“, sagt Lengauer. Dass Behördenvertreter bei einer Überprüfung vergangenes Wochenende rund 100 Gäste heim geschickt haben, erscheint ihr äußerst unfreundlich. „Wir haben die Änderung längst beantragt, aber das Verfahren dauert schon dreieinhalb Monate. Eigentlich könnten wir die neue Genehmigung längst haben, wenn die Verwaltung nicht so lang brauchen würde“, findet Lengauer.

Unterlagen fehlten

Das lässt Magistratsdirektor Karl Hallbauer nicht auf seinen Leuten sitzen: „Die Betreiber haben schon viel länger gewusst, dass das nicht passt. Außerdem müssen wir Sachverständige anfordern, die der Magistrat selber nicht hat. Da müssen wir einen Termin bekommen.“

Die Behörde habe Ende März auf das Problem hingewiesen und Maßnahmen gefordert. Am 25. April sei der Antrag gestellt worden. Aber fehlende, dringend benötigte Unterlagen seien erst am 22. Mai in der Behörde eingelangt. Die Verhandlung findet am 26. Juni statt.

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