„Verrückte Hutmacherin“ designt für die Stars
Ihre Kunden heißen Sarah Jessica Parker, Grace Jones, Jan Delay oder Anna Netrebko. Und für die arbeitet sie mit Nieten, Federn, Perlen, Wildschweinzähnen oder sogar Ohren. Julia Cranz ist Österreichs jüngste Hutmachermeisterin. Über sich selbst sagt Cranz: „Mein Leben war ein einziger Zufall“ und „Ich liebe Zylinder.“
Die 31-Jährige ist in Eichgraben, Bezirk St. Pölten, aufgewachsen und besuchte die Modeschule in Hetzendorf. „Schon als Kind habe ich meinen Barbies immer Rucksäcke und Kleider genäht“, erzählt Cranz. Doch das zweidimensionale Nähen war ihr bald zu eindimensional. Also begann sie, Hüte zu gestalten. „Ich wollte in 3-D arbeiten und mit verschiedenen Materialien“, sagt Cranz.
Das ist ihr gelungen. In ihrem Atelier in einem ehemaligen Jagdhaus der Palffys in Eichgraben designt und fertigt die 31-Jährige ihre Hüte. Mit den Jägern aus dem Ort trifft sie sich mitunter auch im Wirtshaus, um an Materialien für ihre Hüte zu gelangen. Und wenn sie jemand besucht, „überlege ich schon: Was könnte ich dem oder der jetzt auf den Kopf setzen“.
„Mein Leben war und ist ein einziger Zufall“, sagt Cranz, die noch immer in Eichgraben lebt. „Ich hab mit den richtigen Leute in den richtigen Momenten ein Gläschen Wein getrunken.“
Internationaler Erfolg
Das Design ihrer Hüte ist facettenreich: klassische Melone, royaler Hochzeitshut, Sternhaarreifen, Spinnenhut, Pelzkappe mit Katzenohren. Sie behütet Stars, gestaltet Einzelstücke nach Wunsch und kreiert gemeinsam mit Ruth Kubyk komplette Kostümbilder fürs Theater. Sie traf eine der wichtigsten Stylistinnen Amerikas und durfte 2005 auf der New York Fashion Week ausstellen. Mittlerweile betreibt Julia Cranz auch Shops in Venedig und Ibiza.
Drei bis fünf Stunden arbeitet Cranz an einer Melone. „Für einen gefinkelten Hut, auf den man jede Feder einzeln aufpicken muss, brauche ich fast drei Tage“, sagt sie. „Ich liebe Zylinder. Aber in dem Moment, wo ich die Hüte mache, liebe ich sie alle. Aber meine Liebe wechselt schnell.“ So schafft sie es dann auch, den einen oder anderen ihrer Hüte doch zu verkaufen.
Weitere Infos unter: www.juliacranz.com
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