Verluste für Bergbahn im Ötscher:Reich

Ötscherland-Express ist wieder auf der Stecke über den Berg unterwegs
Die Bergstrecke der Ötscherlandbahn darf ab morgen nach Zwangspause wieder befahren werden.

Durchschnittlich an die 9000 Fahrgäste genossen in vergangenen Jahren Fahrten auf Österreichs längster Museumsbahn durchs Ötscherland. Doch ausgerechnet im Jahr der Landesausstellung kann der Ötscherland-Express erst ab diesem Wochenende wieder die berühmte Strecke über den Berg von Kienberg/Gaming nach Göstling bereisen. Ein Clinch mit der Veranstaltungsabteilung des Landes NÖ bescherte den Lokalbahn-Betreibern einen Verlust von rund 45.000 Euro.

Seit dem September 2014 waren der NÖ Lokalbahnen Betriebs GmbH. die Fahrten über den Berg und somit der gesamten Strecke von 26 Kilometern untersagt. Der letzte von fünf erforderlichen Bescheiden sei am 24. Juli eingelangt, schildert Werner Schiendl, von der NÖLBG(www.lokalbahnen.at). 14 Monate musste man auf die Veranstaltungsgenehmigung warten. "Scharmützel" zwischen den Beamten und den Gutachtern des Verein führten, laut Schiendl, zu der desaströsen Verzögerung. Obwohl es in 24 Betriebsjahren mit 180.000 Fahrgästen keinen einzigen Unfall gegeben hatte, waren Sicherheitsbedenken der Grund für die interimistische Sperre der Bergstrecke. Um wieder starten zu können, musste der Verein auf den österreichweit einzigartigen Stahlwerkbrücken Holzbohlen neben den Schmalspurgleisen ausbessern lassen.

Sonderzüge

Um die 9000 freiwillige Arbeitsstunden leisten die Vereinsmitglieder jährlich für Betrieb und Erhaltung der Ötscherlandbahn. Sie sind jetzt gefordert. Weil sich durch das zusätzliche Touristenaufkommen durch die Landesschau die Nachfrage enorm ist, müssen ab morgen neben den fahrplanmäßigen Zügen auch viele Sonderzüge geführt werden. Um das Defizit etwas zu mildern, fahren die Züge auch den gesamten Oktober hindurch. Im Zuge der Landesschau 1991 in der Kartause Gaming verzeichnete der Ötscherland-Express 15.000 Fahrgäste. Für heuer unvorstellbar.

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