Urlauber bescheren Helfern Einsatzmarathon in den Bergen

Urlauber bescheren Helfern Einsatzmarathon in den Bergen
Notfälle häufen sich auf den Ausflugsbergen. Die Urlaubszeit bringt Bergretter auch unter der Woche ins Straucheln.

Wenn es in Städten und Tälern 35 Grad Gluthitze oder mehr hat, herrscht Hochsaison in den Bergen. Viele Urlauber, Ausflügler und hitzeempfindliche Menschen suchen ganz bewusst Abkühlung in Höhenlagen.

23 Grad in knapp 2.000 Meter Seehöhe auf den Wiener Hausbergen Rax oder Schneeberg können in sommerlichen Hitzeperioden eine willkommene Entlastung für den Kreislauf darstellen.

Einsätze unter der Woche

Der aktuell gewaltige Ansturm, besonders auf jene Ausflugsberge, die sich in der Nähe der großen Ballungszentren wie Wien befinden, spiegelt sich auch in den Einsatzzahlen von Bergrettung, Alpinpolizei und der Flugrettung wider.

Seit Anfang Juli steht beispielsweise die Bergrettung Reichenau an der Rax im Dauereinsatz – und das nicht nur an den Wochenenden. "Die Urlaubszeit bringt es mit sich, dass Einsätze immer häufiger auch unter der Woche und nicht nur an den Wochenenden abgewickelt werden müssen“, erklärt die Sprecherin der Ortsstelle, Sabine Buchebner-Ferstl.

Seit Anfang Juli bis einschließlich 10. August wurde die Bergrettung Reichenau zu insgesamt 19 Einsätzen gerufen. Lediglich sechs dieser Notfälle entfielen auf einen Samstag oder Sonntag, heißt es bei der Einsatzorganisation.

Urlauber bescheren Helfern Einsatzmarathon in den Bergen

Böse Abstürze, Kreislaufprobleme, Überanstrengung und gebrochene Knöchel oder Füße: Die Einsatzgründe sind laut den Bergrettern mannigfaltig. Die vergangenen Tage waren durch eine Serie von Notfällen geprägt.

Taubergung

Den Anfang machte am Mittwoch ein 74-Jähriger, der sich beim Aufstieg über den Stadelwandgraben verirrt hatte. Nach einem Notruf startete die Alpinpolizei einen Suchflug, parallel dazu stiegen Bergretter zu Fuß auf. Der Mann wurde schließlich vom Polizeihubschrauber "Libelle“ mittels Tau geborgen.

Tags darauf erlitt eine 63-jährige Frau beim Ottohaus auf der Rax eine schwere Knöchelverletzung infolge eines Sturzes. Wenig später langte ein Notruf einer 50-Jährigen ein, die sich am Schlangenweg eine Knieverletzung zugezogen hatte.

Schauplatz des vierten Einsatzes in Folge war am Wochenende die Bodenwiese am Gahns. Eine 80-jährige Frau war bei der Halterhütte gestürzt und hatte dabei Verletzungen am Kopf, an der Schulter und am Arm erlitten. Sie musste mit dem ÖAMTC-Notarzthubschrauber ins Krankenhaus transportiert werden.

Gerade die Einsätze unter der Arbeitswoche stellen die Bergretter oft vor enorme logistische Herausforderungen. Die meisten freiwilligen Helfer der Einsatzorganisation sind ehrenamtlich tätig und gehen einem Beruf nach.

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