Unverantwortliche Armbrustschützen ausgeforscht

Armbrust der fahrlässigen Schützen
Armbrustbolzen schlug in Autotür ein. Einschusswinkel führte Ermittler zum Schützen im Nachbarort.

In kriminalistischer Kleinarbeit hat die Polizei mysteriöse Schussattacken mit Pfeilen im Bezirk Amstetten geklärt. Nachdem im September ein Armbrustpfeil im Auto einer 57-jährigen Frau am Parkplatz der Raiffeisenbank in Öhling eingeschlagen hatte, herrschte in der Bevölkerung Verunsicherung. Zwei Männer und eine Frau im benachbarten Ort Mauer wurden nun als unverantwortliche Armbrustschützen überführt.

Die zuständigen Polizisten aus Oed hatten nach der ersten Attacke auf das Auto der 57-jährigen Kellnerin bereits die Spezialisten des NÖ Landeskriminalamts zugezogen. Aufgrund des Einschlagwinkels des sieben Millimeter starken Armbrustbolzens in der Autotür, vermuteten die Kriminalisten, dass es sich bei dem Schuss um einen Irrläufer und einen unabsichtlich auf das Auto abgegebenen Schuss handelte. Als eine 51-jährige Bankangestellte Anfang Oktober einen weiteren Pfeil nahe der Raiba fand, wurden die Ermittlungen intensiviert.

Im Nachbarort Mauer konnten schließlich verdächtige Armbrustbesitzer in einem Wohnhaus das in der Schussrichtung der gefunden Bolzen liegt, ausgeforscht werden. In der Wohnung eines Beschäftigungslosen, 28, wurde eine Armbrust sichergestellt, die der ebenfalls beschäftigungslosen Freundin, 28, des Mannes gehört. Die Frau gab an, dass zum Zeitpunkt des Schusses auf das Auto ein Bekannter, 29, der momentan eine Haftstrafe absitzt, mit der Sportwaffe vom Halbstock des Hauses aus auf Ziele im Garten geschossen habe. Den zweiten gefundenen Pfeil soll ihr 28-jähriger Freund abgegegeben haben. Schießübungen auf Ziele im Garten habe man öfters gemacht, sagte die Frau.

Laut Landeskriminalamt handelt es sich bei der verwendeten Armbrust um ein Sportgerät, das keinen waffenrechtlichen Bestimmungen unterliegt. „Dieser sorglose Umgang mit so einer Waffe ist unglaublich. Wäre jemand von einem der Bolzen getroffen worden, hätte das zu schwersten Verletzungen führen können“, heißt es bei der Polizei.

Gegen den 29-jährigen Schützen, der das Auto getroffen hatte, wurde eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten eingebracht. Sachbeschädigung und Gefährung der körperlichen Sicherheit lauten die Vorwürfe.

Kommentare