Untreue-Vorwurf gegen Stadtamtsdirektor

Die Purkersdorfer Liste und die Liste Baum & Grüne werfen dem Stadtamtsdirektor vor, Gemeindemitarbeiter für private Zwecke eingesetzt zu haben.
Burkhard Humpel soll Rathauspersonal für private Zwecke eingesetzt haben

Wieder erhebt die Opposition schwere Vorwürfe gegen den Stadtamtsdirektor von Purkersdorf (Bezirk Wien-Umgebung), Burkhard Humpel. Schon im Vorjahr kritisierten die Bürgerliste PUL und die Liste Baum & Grüne die Vergabe eines Geschäftslokales an die Frau des Stadtamtsdirektors. Sie sei bevorzugt worden.

Jetzt gibt es neue Vorwürfe: Laut Manfred Cambruzzi (PUL) soll Stadtamtsdirektor Humpel das Türschild für das Blumengeschäft seiner Frau (er agiert darin als Komplementär) von Mitarbeitern der Stadtgemeinde grafisch gestalten haben lassen. Der Entwurf sei anschließend aus dem Rathaus an die Frau des Stadtamtsdirektors gegangen. Diese habe das Türschild dann in Auftrag gegeben und auch bezahlt. Dazu liege Cambruzzi auch ein entsprechendes Schriftstück vor.

Außerdem sollen Gemeindebedienstete für den Fußballclub, in dem Humpel Obmann ist, Eintrittskarten entworfen und gedruckt haben. "Hier besteht der dringende Verdacht der Untreue", sagt Cambruzzi. Er will nun eine Anzeige bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft einbringen.

Cambruzzi und Sabine Aicher (Liste Baum & Grüne) stoßen sich auch am hohen Überstundenentgelt von Humpel. Das seien jährlich 33.000 Euro zusätzlich zum Beamtengehalt. Stadtamtsdirektor Humpel weist die Vorwürfe als "vollkommenen Unfug" zurück. "Das Türschild habe zum großen Teil ich selbst entworfen", sagt Humpel. Und dass örtliche Vereine Kopien am Gemeindeamt anfertigen dürfen, sei ein "Service" der Stadt. Einigkeit mit Cambruzzi zeigt Humpel nur in Sachen Überstunden: "Ich hätte nichts gegen eine Pauschale. Aber die hat nie jemand von mir verlangt."

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